von Robert Zach
Investing.com - Am Ende einer verlustbringenden Woche hat sich der Euro zum thailändischen Baht gefangen. Der vor allem am Montag, Dienstag und Mittwoch gefallene Wechselkurs EUR/THB knüpfte mit einem Plus von 0,48 Prozent an seine moderaten Gewinne vom Vortag an. Sein Wochenminus konnte das Devisenpaar so letztlich noch auf -0,78 Prozent begrenzen. Seit Jahresanfang hat der Eurokurs knapp 3 Prozent zulegt.
Der US-Dollar notierte bei 31,37 Thai Baht deutlich höher zur thailändischen Währung. Gute US-Arbeitsmarktdaten sowie ein sich zuletzt deutlich ausdehnender Zinsspread zwischen den Renditen aus den USA und Thailand - gleiches gilt auch für den DE10TH10-Spread - geben dem Greenback Aufwind. Mit 31,38 Thai Baht lag der Wechselkurs so hoch wie seit Mitte Juni 2019 nicht mehr.
Auch zum britischen Pfund verlor die thailändische Währung an Wert. Der Wechselkurs GBP/THB stieg um 0,83 Prozent auf 40,60 Thai Baht.
Zur Wochenmitte hat die thailändische Zentralbank (BoT) überraschend ihre Geldpolitik gelockert. Sie senkte den Leitzins um 25 Basispunkte auf ein Rekordtief von 1,00 Prozent. Sie will damit das Wirtschaftswachstum anfachen, das aller Voraussicht aufgrund des Coronavirus-Ausbruchs, der Dürre sowie dem jährlichen Haushaltsgesetzes unter seinem Potenzial bleiben wird. Die Notenbanker aus Thailand bekräftigten ihre Bereitschaft, die Geldpolitik bei Bedarf weiter zu lockern.
"Wir halten eine weitere Lockerung der Geldpolitik für möglich. Für die Sitzung des geldpolitischen Ausschusses am 25. März haben wir eine weitere Senkung um 25 Basispunkte angesetzt“, schrieb Gareth Leather, Senior Asia Economist bei Capital Economics.
Auch die Geschäftsbank Australia and New Zealand Banking Group Limited (ANZ) glaubt, dass Thailand auf eine weitere Zinssenkung zusteuern könnte. "Wir erwarten, dass die Bank of Thailand vorerst die Füße stillhalten wird, aber eine weitere Zinssenkung nicht ausgeschlossen werden kann, insbesondere wenn sich der Virus noch stärker ausbreitet sollte und die Fiskalpolitik weiterhin durch rechtliche Hindernisse blockiert werden sollte", sagten die Experten.
Niedrigere Zinsen schmälern die Attraktivität des Thai Bahts für internationale Anleger.
In Thailand gibt es bislang 25 bestätigte Coronavirus-Fälle, 5 Patienten haben sich von der Krankheit wieder erholt. Thailand gilt als herausragendes Ziel chinesischer Touristen. Die Ausgaben der Touristen aus China entsprechen etwa 4 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP). Die Zahl der täglichen Touristenankünfte ist seit Mitte Januar wegen der Sorge vor einer Verbreitung des Virus bereits um gut 40 Prozent im Vergleich zum Vorjahr eingebrochen.
Konjunkturseitig stehen in der nächsten Woche keine relevanten Daten, die den Thai Baht bewegen könnten. Vielmehr wird sich der Fokus der Investoren weiterhin auf die Entwicklungen rund um den Coronavirus aus China beschränken. Am 17. Februar gibt die thailändische Statistikbehörde das Bruttoinlandsprodukt für das Schlussquartal bekannt.
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