von Peter Nurse
Investing.com - Der Dollar gab im frühen europäischen Handel am Montag nach, blieb aber vor der wichtigen geldpolitischen Sitzung der Federal Reserve in dieser Woche auf erhöhten Niveaus.
Um 08:55 MEZ wurde der US-Dollar-Index, der die US-Währung gegenüber einem gewichteten Korb aus sechs anderen Leitwährungen abbildet, um 0,1% tiefer zu 92,885 gehandelt und lag damit nur knapp unter seinem 3½-Monatshoch, dass er letzte Woche erreicht hatte.
Der USD/JPY fiel um 0,2% auf 110,34, der GBP/USD gab leicht auf 1,3741 nach, der EUR/USD stieg um 0,1% auf 1,1778, während der für die Risikostimmung anfällige AUD/USD um 0,2% auf 0,7348 fiel.
Das wichtigste Ereignis dieser Woche ist die zweitägige Sitzung der Federal Reserve, die am Mittwoch zu Ende geht. Es wird keine Änderung der Geldpolitik von diesem Treffen erwartet, aber die Zentralbank könnte angesichts der Tatsache, dass Wirtschaftswachstum und Inflation über dem Trend liegen, mehr Klarheit darüber schaffen, wann sie ihr massives Anleihekaufprogramm zurückfahren wird.
"Obwohl sie möglicherweise nicht genau angeben wird, wann sie zur Drosselung der Käufe bereit sein könnte, sollte der Ton generell die Ansicht unterstützen, dass eine Reduzierung im 4. Quartal dieses Jahres beginnen wird, mit der Möglichkeit einer ersten Zinserhöhung im 4Q22", schrieben Analysten der ING (AS:INGA), in einer Notiz.
In dieser Woche stehen auch eine Reihe wichtiger US-Wirtschaftsdaten zur Veröffentlichung an. Die starke Konjunkturentwicklung könnte durch das Bruttoinlandsprodukt vom zweiten Quartal verdeutlicht werden, das am Donnerstag herauskommt und für das ein annualisiertes Wachstum von 8,6% vorhergesagt wird, was ein starker Anstieg gegenüber der Zunahme um 6,4% im Vorquartal wäre.
Dieser Optimismus wird jedoch von dem Anstieg der Covid-19-Fallzahlen in den USA getrübt. Dieser geschah größtenteils nach der letzten Sitzung der Fed Mitte Juni, obwohl das Impfprogramm anscheinend die Korrelation zwischen Fallzahlen und Krankenhausaufenthalten für die geimpfte Bevölkerung aufgehoben hat.
Die Zahl der Infektionen durch die Delta-Variante steigt weltweit weiter an, wobei China die höchsten Fallzahlen seit Ende Januar meldete, während auch in Japan, wo Tokio derzeit die Olympischen Spiele ausrichtet, die Neuinfektionen zunehmen.
Auch in Europa steigen die Zahlen, aber die Eurozone sollte dennoch in dieser Woche bessere BIP-Werte für das zweite Quartal berichten, wenn am Freitag die Zahlen herauskommen, die ein Wachstum um 1,5% gegenüber dem Vorquartal zeigen sollen, als die Region sich aus der technischen Rezession herausarbeitet.
Die Gemeinschaftswährung könnte jedoch unter Druck bleiben, nachdem sie letzte Woche gegenüber dem Dollar auf den tiefsten Stand seit Anfang April gefallen ist. Die Europäische Zentralbank bewegt sich auf eine taubenhaftere Inflationspolitk zu und änderte ihren Richtungsausblick dahingehend, dass eine Zinserhöhung bis 2024 unwahrscheinlich ist.