Investing.com - Der venezolanische Bolivar erlebte am Mittwoch eine weitere dramatische Abwertung zum US-Dollar. Grund dafür waren die politischen Turbulenzen in dem südamerikanischen Land.
Der Parlamentspräsident Juan Guaidó erklärte sich kurzerhand selbst zum Übergangs-Staatschef ernannt und damit die Regierung von Nicolás Maduro für abgesetzt erklärt. US-Präsident Donald Trump erkannte Guaidó Medienberichten zufolge als rechtmäßigen Übergangspräsidenten an.
EU-Ratspräsident Donald Tusk schrieb auf dem Kurznachrichtendienst Twitter, dass er hoffe, ganz Europa werde die demokratische Opposition in Venezuela unterstützen. Schließlich habe Juan Guaidó nicht wie sein Vorgänger einen demokratisches Auftrag von den venezolanischen Bürgern erhalten.
Das Militär in Venezuela schwor dagegen laut dem Verteidigungsministerium dem sozialistischen Machthaber Nicolás Maduro die Treue. "Die Soldaten des Vaterlandes akzeptieren keinen Präsidenten, der von dunklen Mächten eingesetzt wird, oder sich abseits des Rechts selbst einsetzt."
Auf Bloomberg kostete 1 US-Dollar zuletzt 1.570,5845 venezolanische Bolivar (USD/VEF) und damit 18,69 Prozent mehr als am Vortag.
Der Euro stieg gegenüber dem venezolanischen Bolivar (EUR/VEF) 18,87 Prozent auf 1.787,6395.
Als Belastungsfaktor für die südamerikanische Währung gilt auch die seit Herbst 2017 bestehende Hyperinflation, wo die Preise um mehr als eine Millionen Prozent gestiegen sind. Viele Hyperinflationen enden in einer Währungsreform und gelten als Vorbote für Bürgerkriege oder gesellschaftliche Umbrüche.