🔺 Alles auf Rekordniveau? Hol dir jetzt Top-Aktien wie diese zum besten Preis!Aktien-Perlen entdecken

GESAMT-ROUNDUP: EU braucht noch Zeit für Flüchtlings-Pakt mit Türkei

Veröffentlicht am 08.03.2016, 12:18
Aktualisiert 08.03.2016, 12:20
GESAMT-ROUNDUP: EU braucht noch Zeit für Flüchtlings-Pakt mit Türkei

BRÜSSEL/BERLIN (dpa-AFX) - Nach dem Gipfel ist vor dem Gipfel: Nach neuen Vorschlägen und Forderungen der Türkei benötigen die EU-Staaten mehr Zeit für den angestrebten Pakt in der Flüchtlingskrise. Bis zum nächsten EU-Gipfel am 17. und 18. März bleibe noch Arbeit für eine endgültige Vereinbarung zu tun, sagte Kanzlerin Angela Merkel (CDU) nach Beratungen der Staats- und Regierungschefs in der Nacht zu Dienstag in Brüssel. Kernpunkte sollen Vereinbarungen zur Rücknahme von Flüchtlingen und zusätzliche EU-Milliarden für die Türkei sein. Kurz vor wichtigen Landtagswahlen in Deutschland am Sonntag bleibt das EU-Krisenmanagement aber weiter umstritten.

EU-Gipfelchef Donald Tusk sagte: "Ich habe keinen Zweifel, dass wir den endgültigen Erfolg erzielen werden." Die "Tage der ungeregelten Migration" in die EU seien vorüber. Bei dem eintägigen Sondergipfel in Brüssel hatte der türkischen Regierungschef Ahmet Davutoglu ein weitgehendes Paket vorgelegt, das viele EU-Chefs überrascht hatte.

MERKEL: DAS IST EIN DURCHBRUCH

Das Angebot sieht vor, dass die EU alle illegal ankommenden Migranten von den griechischen Inseln wieder in die Türkei zurückschicken kann. Zugleich sollen aber ebenso viele Flüchtlinge legal aus der Türkei in die EU kommen. Unklar blieb, welche EU-Staaten sie aufnehmen könnten. Zudem fordert Ankara eine Verdoppelung der EU-Hilfszusagen für in der Türkei lebende Flüchtlinge von drei Milliarden auf sechs Milliarden Euro. Dazu gab es jedoch zunächst kein klares Signal des EU-Gipfels.

Merkel sagte zur Bilanz des Treffens: "Viele waren sich einig, dass das ein Durchbruch ist." Auf die Frage, ob ihr vor den Wahlen in Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und Sachsen-Anhalt ein größerer Fortschritt lieber gewesen wäre, sagte die CDU-Vorsitzende, die Entwicklung nehme "keinerlei Rücksicht auf nationale politische Termine". Vizekanzler Sigmar Gabriel (SPD) sprach von einem wichtigen Schritt nach vorn. Die angestrebten Vereinbarungen seien der beste Weg, "um den Menschenhändlern und Schleppern das Handwerk zu legen".

ÖSTERREICH WILL AN RESTRIKTIVER FLÜCHTLINGSPOLITIK FESTHALTEN

Griechenlands Ministerpräsident Alexis Tsipras warnte vor überzogener Euphorie. Zahlreiche Schritte seien noch nötig. Er verwies auf die "tragischen Bilder" im Lager Idomeni an der griechisch-mazedonischen Grenze, wo Tausende Flüchtlinge festsitzen. Nach starkem Regen war der Boden in dem Areal am Dienstag schlammig. Das Fernsehen zeigte Menschen, die mit den Händen versuchten, Wasser aus kleinen Zelten zu leiten. Andere zündeten Feuer an und hielten nasse Kleider ihrer Kinder zum Trocknen darüber. Im Hafen von Piräus kamen am Dienstag 800 Migranten mit einer Fähre von den Inseln Lesbos und Chios an.

Österreich will an seiner restriktiven Flüchtlingspolitik festhalten. "Wir werden keinen Millimeter abweichen von unserer Position. Das heißt, Mazedonien bleibt weiterhin zu", sagte Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP). Im Kampf gegen Schlepper, die schon neue Routen über Bulgarien, Rumänien und Albanien gefunden hätten, gelte es, im Schulterschluss mit den Balkanstaaten eng zusammenzuarbeiten. Die EU dürfe sich keinesfalls abhängig machen von der Türkei.

SKEPSIS GEGENÜBER DER TÜRKEI

Skepsis gegen die Schlüsselrolle der Türkei gibt es auch bei der Opposition in Deutschland. Die Türkei habe beim Gipfel offen ihre Machtposition zelebriert, sagte der Linke-Vorsitzende Bernd Riexinger der Deutschen Presse-Agentur. "Die EU ist aufgrund ihrer Uneinigkeit in der Flüchtlingsfrage erpressbar." Er warf der EU vor, Gewalt gegen Demonstranten und Journalisten in der Türkei ignoriert zu haben.

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.