BERLIN (dpa-AFX) - Schulterschluss für mehr Lehrstellen: Erstmals will sich der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) am Ausbildungspakt von Regierung, Ländern und Wirtschaftsverbänden beteiligen. Seit Jahren war darüber mit den Gewerkschaften verhandelt worden. Nun machen sie bei der Neuauflage des Bündnisses mit, wie aus einer Mitteilung des Bundeswirtschaftsministeriums vom Dienstag hervorgeht.
An diesem Freitag soll die neue "Allianz für Aus- und Weiterbildung" offiziell gegründet werden. Das Bündnis wolle die "Bedeutung und Attraktivität der dualen Berufsausbildung und Weiterbildung stärken" sowie gemeinsam die zunehmenden Probleme zwischen Nachfrage und Angebot auf dem Ausbildungsmarkt überwinden, erklärte das Ministerium von Sigmar Gabriel (SPD). Bei den bisherigen Bündnissen konnten Wirtschaft und Regierung zwar jeweils neue Betriebe für die Ausbildung gewinnen, im nahezu gleichen Umfang bauten andere Unternehmen jedoch Lehrstellen ab. Mit 530 700 neuen Ausbildungsverträgen war 2013 das schlechteste Ergebnis seit der deutschen Wiedervereinigung erzielt worden. Der Ausbildungspakt war 2004 von der damaligen rot-grünen Regierung zusammen mit der Wirtschaft gestartet worden. Die Gewerkschaften blieben dem Pakt fern, weil sie die damals von ihnen geforderte Ausbildungsplatzabgabe nicht durchsetzen konnten.