Es gibt Dinge, die ich tun würde, um mich auf einen Crash vorzubereiten und solche, die ich nicht tue und eher meide. Tatsächlich kann man auch bei diesem Ansatz Fehler machen. Teilweise sogar teure Fehler, die einem entweder emotionalen Druck verpassen oder aber einfach jetzt der falsche Ansatz wären.
Lass uns heute einen Blick auf drei Dinge riskieren, die ich genau jetzt in dieser Situation nicht tun würde, um mich für einen Crash zu wappnen. In einigen Fällen handelt es sich womöglich um die schlechtesten Entscheidungen zum jetzigen Zeitpunkt, die trotzdem verlockend sein könnten.
Nicht umschichten, um dich für einen Crash vorzubereiten Tech-Aktien korrigieren und der breite Markt performt noch ziemlich solide. Qualitätsaktien oder auch insgesamt günstige Aktien sind etwas gefragter. Oder zumindest stabil. Um sich auf weitere Volatilität bei Tech-Aktien vorzubereiten, könnte es sich vielleicht anbieten, einen Teil umzuschichten … oder nicht? Genau das würde ich jetzt jedenfalls nicht machen, auch dann nicht, wenn ich einen weiteren Tech-Crash fürchte.
Im Endeffekt würde man durch ein Umschichten seine Tech-Aktien zum ungünstigsten Zeitpunkt verkaufen. Beziehungsweise jetzt, wo viele solcher Aktien bereits mit Blick auf den Aktienkurs am günstigsten sind. Verluste würden realisiert, das eigene Kapital geringer. Bei vielen dieser Aktien hat sich unternehmensorientiert jedoch kaum etwas verändert. Nur der breite Markt sieht diese Chancen, warum auch immer, anders.
Wer sich jetzt auf einen allgemeinen Crash vorbereiten möchte, der sollte diese bereits günstigen Aktien daher nicht verkaufen. Natürlich kann man, wenn man weiter investieren möchte, vielleicht lieber ein wenig in günstige Dividendenqualität investieren. Verkaufen würde ich meine günstigen Tech-Aktien jedoch nicht. Nein, sondern eigentlich ist hier jetzt für mich der Zeitpunkt gekommen, um den metaphorischen US-Dollar für 50 Cent zu kaufen.
Das Cash-Pulver jetzt in Gänze verschießen Nachkaufen ist ein weiteres Stichwort. Natürlich kann jetzt bei selektiven Aktien ein hervorragender Zeitpunkt sein, um gierig zu werden, wo andere ängstlich sind. Trotzdem bin ich überzeugt, dass es jetzt ein fataler Fehler wäre, sein gesamtes Cash-Pulver direkt zu verschießen. Um sich auf einen Crash vorzubereiten, gehört auch eine längerfristige Planung dazu.
Im Moment erleben wir Volatilität und teilweise starke Crashs bei einzelnen Aktien. Was wir jedoch noch nicht mit Sicherheit sagen können, ist, ob der breite Markt ebenfalls noch stark korrigiert. Oder aber, ob wir den Zenit bereits überschritten haben. Deshalb würde ich konsequent und mit einem leicht höheren Einsatz über Wochen und Monate verteilt profitieren, um auch in Zukunft weiterhin handlungsfähig zu sein.
Eine gute Vorbereitung auf einen Crash ist für mich auch, den Mitteleinsatz perfekt und längerfristig zu planen, um im Zweifel auch in der Nähe eines Tiefpunktes noch investieren zu können. Und nicht zu früh das ganze Cash bereits im Markt investiert zu haben.
So nicht auf den Crash vorbereiten: Aktien verkaufen Zu guter Letzt würde ich mich nicht mit Aktienverkäufen auf den Crash vorbereiten. Es kann natürlich gute Gründe geben, warum man bei einzelnen Anteilsscheinen jetzt die Reißleine ziehen möchte. Vor allem, wenn es unternehmensorientiert nicht passt. Einfach den Markt zur Volatilität zu timen, das ist jedoch alles andere als Foolish.
Keiner weiß, ob die Aktienmärkte im nächsten Monat hochschießen oder weiter korrigieren. Ein langfristiger Buy-and-Hold-Ansatz ist über Jahre und Jahrzehnte in der Regel der beste Weg, um eine solide Rendite von guten Investitionsthesen einzufahren. Und wenn die Investitionsthese stimmt, sollte man daran grundsätzlich weiter festhalten.
Motley Fool Deutschland 2021