Fresenius (DE:FREG) (WKN: 578560) dürfte als Dividendenaristokrat die eigene Dividende auch im Jahre 2022 erhöhen. Das ist es, was Foolishe Investoren wohl mindestens einplanen. Die viel entscheidendere Frage ist jedoch, um wie viel das Management die Ausschüttungssumme je Aktie anhebt.
Fangen wir vielleicht mit den drei Gründen an, warum Fresenius die eigene Dividende erhöht. Ein gewisser Teil entfällt dabei wohl auf das Sprichwort „Tradition verpflichtet“, schließlich ist der Gesundheitskonzern nicht umsonst ein Dividendenaristokrat. Weitere Gründe sind das niedrige Ausschüttungsverhältnis und das moderate Wachstum im laufenden Geschäftsjahr 2021.
Fokussieren wir uns heute daher nicht bloß darauf, dass eine Erhöhung möglich ist. Nein, sondern fragen wir uns zudem: Um wie viel könnte der DAX-Dividendenaristokrat die Ausschüttungssumme je Aktie anheben? Ohne Zweifel ist auch diese Perspektive ziemlich relevant.
Fresenius: Wie sehr steigt die Dividende in 2022? Fresenius besitzt mit Blick auf die Dividende bekanntlich noch jede Menge Raum für weiteres Wachstum. Ja, auch aus dem Stegreif heraus. Zuletzt lag das Ausschüttungsverhältnis für das Geschäftsjahr 2020 gerade einmal bei knapp über 30 %. Ein Wert, der weiterhin vergleichsweise gering ist.
Aber was ist in 2021? Wir erkennen in den ersten neun Monaten dieser Periode jedenfalls einen Anstieg des Konzernergebnisses um 3 % im Jahresvergleich. Währungsbereinigt liegt das Plus sogar bei 6 %. Wobei das Ergebnis je Aktie für den Neunmonatszeitraum bei 2,41 Euro liegt. Nach 2,34 Euro ein Jahr zuvor, was einem Plus von 2,99 % entsprochen hat.
Die Kernfrage ist daher eigentlich, ob das Management von Fresenius gemäß dem operativen Wachstum die Dividende erhöht. In diesem Fall wäre das ein Wachstum von bislang ca. 3 %. Oder, wenn wir konkreter werden wollen, auf Basis der letzten Dividende von 0,88 Euro auf ca. 0,91 Euro. Allerdings gibt es Gründe, die gegen diese These sprechen.
Das Management von Fresenius besitzt mit Blick auf die Dividende eigentlich einen steileren Wachstumskurs. Selbst in Jahren der Stagnation kletterte die Dividende in den vergangenen drei Jahren um 5 %, erneut 5 % und davor um 6,7 %. Das könnte ein Indikator dafür sein, dass auch ein stärkeres Wachstum möglich ist. Wobei es natürlich auch eine Bremse gibt.
Laut eigener Dividendenpolitik soll die Dividende von Fresenius eigentlich in einer Spanne zwischen 20 und 25 % auf Basis des Ergebnisses je Aktie gehalten werden. Vielleicht nutzt das Management das Ergebniswachstum daher aus, um sich durch ein langsameres Dividendenwachstum wieder diesem Niveau nähern zu können.
Trotzdem: Auch heute eine starke Dividendenaktie Das Argument des niedrigen Ausschüttungsverhältnisses gilt daher eher begrenzt, wenn es um das Wachstum der Dividende von Fresenius geht. Wohingegen das operative Wachstum ein stärkeres Argument sein könnte. Bremsend wirkt hingegen das Ausschüttungsverhältnis, was unterm Strich zu einer Überraschung führt.
Doch schon heute wirkt die Dividendenaktie Fresenius attraktiv. Gemessen an einer zuletzt ausgezahlten Summe von 0,88 Euro und einem Aktienkurs von 33,98 Euro liegt die Dividendenrendite bei 2,58 %. Mit weiterem Wachstum, das alleine schon der Tradition wegen möglich sein sollte, dürfte der Wert im neuen Jahr 2022 erneut ein wenig steigen.
Vincent besitzt Aktien von Fresenius. The Motley Fool empfiehlt Fresenius.
Motley Fool Deutschland 2021