Ich habe meine Aktien der Deutsche Euroshop (DE:DEQGn) (WKN: 748020) jetzt verkauft. Um es kurz zu machen: Es war keine erfolgreiche Investition. Nein, sondern eine, bei der ich mit Verlust die Reißleine gezogen hab. Zugegebenermaßen hat die Aktie seit dem Tief im Corona-Crash wieder eine solide Erholung hinter sich. Aber nicht bis zum vorherigen Niveau.
Warum ich meine Aktien der Deutsche Euroshop verkauft habe? Gute Frage! Hier sind drei Gründe, die für mich maßgeblich gewesen sind. Vielleicht auch für dich ein Anlass, die Investitionsthese zumindest zu hinterfragen.
Deutsche Euroshop: Die Dividende ist weg Ein erster Grund, warum ich meine Aktien der Deutsche Euroshop verkauft habe, hing mit der Dividende zusammen. Meine ursprüngliche Investitionsthese basierte unterm Strich doch sehr stark auf den Ausschüttungen. Während der Pandemie und den damit verbundenen Unsicherheiten für den Einzelhandel hat das Management beschlossen, auf die Auszahlungen zu verzichten. Das galt für dieses, aber auch für das letzte Jahr.
Zuvor ist die Dividende überaus konstant und zuverlässig gewesen. Seit dem Börsengang zu Anfang des Jahrtausends hat es keine Kürzung gegeben und fast immer ein moderates Wachstum. Das ist für mich vor allem mit der hohen Dividendenrendite eine Investitionsthese gewesen. Aber eine, die mit der Kürzung eben nicht mehr aufgegangen ist.
Für mich ist die Aktie der Deutsche Euroshop daher spätestens seit diesem Jahr und mit dem Nichtwiedereinsetzen der Dividende keine attraktive Dividendenaktie mehr. Das Scheitern dieser Investitionsthese ist der maßgebliche Grund.
Ich bin kein Deep-Value-Investor Eine Hilfs-Investitionsthese könnte bei der Aktie der Deutsche Euroshop eine Value-These sein. Weiterhin gilt, dass die Aktie mit einem Kurs-FFO-Verhältnis von unter 10 und einem Kurs-NAV-Verhältnis von deutlich unter 1 preiswert sein könnte. Bloß, dass ich eben kein Value-Investor bin.
Durch das Kürzen der Dividende ist für mich eigentlich die einzige Investitionsthese vernichtet worden. In meinem Depot ist die Aktie weder Fisch noch Fleisch. Das heißt, keine Wachstumsaktie und keine Dividendenaktie mehr. Alleine um es übersichtlich zu halten, habe ich mich von der Aktie getrennt. Auch mit Verlust, denn ich sehe langfristig besser passende Aktien, die in mein Depot und zu meinen Ansätzen passen.
Deutsche Euroshop: Unternehmensorientiert wenig attraktiv Zu guter Letzt muss ich außerdem sagen, dass die Aktie der Deutsche Euroshop für mich sowieso ein Kompromiss gewesen ist. Für die starke Dividende habe ich auf das Einzelhandels-Immobilienportfolio gesetzt. Ein Ansatz, der ebenfalls vom E-Commerce eine mittelbare Bedrohung erfahren könnte.
Seitdem die Dividende weg ist, sehe ich ebenfalls keinen Anlass mehr, diesen Kompromiss länger aufrechtzuhalten. Für mich existieren andere Immobilienkonzerne mit attraktiveren Geschäftsmodellen und weiterhin stabilen Dividenden, auf die ich deutlich lieber setze.
Vincent besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.
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