Die TUI-Aktie (DE:TUIGn) (WKN: TUAG00) steht erneut im Rampenlicht. Unter anderem sind es frische Quartalszahlen, die selbst Foolishe Investoren aufhorchen lassen. Ein Quartalsumsatz in Höhe von 2,36 Mrd. Euro und ein EBITDA von -55 Mio. Euro stimmen optimistisch. Zwar ist das Nettoergebnis mit 386,5 Mio. Euro weiterhin in der Verlustzone. Für ein Winterquartal ist das jedoch, na ja, sagen wir einfach: gar nicht mal so schlecht.
Bemerkenswert ebenfalls: Die Nettoverschuldung der TUI-Aktie beläuft sich auf 5,07 Mrd. Euro nach 7,17 Mrd. Euro ein Jahr zuvor. Auch hier ist Besserung bereits erkennbar.
Allerdings gibt es eine weitere Perspektive, die jetzt entscheidender sein dürfte. Das Management der TUI-Aktie priorisiert jetzt nämlich das Rückzahlen der Staatshilfen. Schauen wir einmal, unter welchen Prämissen es vielleicht 700 Mio. Gründe gibt, jetzt auf den Reisekonzern zu setzen. Wobei die Investitionsthese zugegebenermaßen von einem größeren Kontext abhängig ist.
TUI-Aktie: 700 Mio. Euro der Staatshilfen vor Rückzahlung? Wie das Management im Rahmen der Quartalszahlen ebenfalls durchscheinen lässt, geht man weiterhin das Rückzahlen der Verschuldung und insbesondere der Staatshilfen an. Konkrete Pläne besagen, dass man noch im Jahr 2022 700 Mio. Euro der Corona-Hilfen zurückzahlen möchte. Damit sollte die Verschuldung weiter sinken.
Insgesamt ist das Management der TUI-Aktie optimistisch, was die Marktentwicklung angeht. So sei die Nachfrage nach Reisen über alle Märkte hoch. Alleine in dieser Wintersaison sei man bei ca. 58 % des Buchungsvolumens des Jahres 2018 und 2019 und damit von vor der Pandemie. Für den Sommer seien bereits 72 % des Buchungsvolumens vorzuweisen im Vergleich zum Jahr 2019. Etwas mehr Normalität? Möglich.
Allerdings dürfte das Rückzahlen der Fremdmittel ebenfalls an ein solides operatives Abschneiden gekoppelt sein. Normalität stand auch bereits für das Jahr 2021 im Raum. Wie wir aus dem Geschäftsbericht zudem feststellen können, heißt es, dass man weiterhin die Auswirkungen von COVID-19 und der Pandemie spüre. Selbst wenn es etwas mehr Normalität gibt und die Impffortschritte nicht von der Hand zu weisen sind. Trotzdem erleben wir erneut einen heißen Winter mit rekordhohen Fallzahlen. Etwas Unsicherheit bleibt daher, trotz solider Zahlen.
Schritte der Besserung Um positiv bei der TUI-Aktie zu bleiben: Bessere Schritte lassen sich trotzdem kaum leugnen. Das Management hat im ersten Quartal einen soliden Umsatz generiert und den Verlust reduziert. Zudem machen erste Buchungszahlen Mut. Auch eine Rückkehr zur Normalität ist denkbar, was das Rückzahlen der Liquiditätshilfen zur Folge haben könnte. Das ist zugegebenermaßen ein positives Szenario für den verschuldeten und kriselnden Reisekonzern.
Unsicherheit und Verschuldung bleiben jedoch trotzdem unternehmensorientiert bestehen. Das kann für eine Investitionsthese durchaus ins Gewicht schlagen. Es gibt trotzdem das Potenzial, dass die TUI-Aktie zu einer Reopening-Story im Börsenjahr 2022 wird. Mit den neuen Quartalszahlen, der Prognose des Managements und diesen Plänen sehe ich jedenfalls gute Schritte in eine bessere Zukunft.
Vincent besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.
Motley Fool Deutschland 2022