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Ab wann ist man reich? Die Million ist der falsche Maßstab für Reichtum

Veröffentlicht am 15.09.2021, 08:22
Ab wann ist man reich? Die Million ist der falsche Maßstab für Reichtum

Bist du auf dem besten Weg, reich zu sein? Viele von uns wollen das oder wollen zumindest reich in den Ruhestand gehen, um den verdienten Lebensabend in vollen Zügen genießen zu können. Aber eine Million Euro auf dem Konto zu haben bedeutet noch lange nicht, dass man reich ist. Hier sind weitere Hinweise, um herauszufinden, wie weit du bereits in Richtung Reichtum gekommen bist.

Darum taugt die Million nicht zum Maßstab Christy Bieber hat vor ein paar Wochen in einem Beitrag für The Motley Fool ausgeführt, warum es nicht zwingend genügt, eine Million Euro auf dem Konto zu haben. Nicht einmal eine Million Euro pro Jahr zu verdienen ist hinreichend, um sicher zu sein, dass man reich ist.

Im ersten Schritt muss man seine Verpflichtungen davon abziehen (aber auch Ansprüche etwa gegenüber Pensionskassen hinzurechnen). Wer eine Million auf dem Konto hat, aber gleichzeitig ein Darlehen von zwei Millionen bedienen muss und vielleicht noch ein schlecht laufendes Geschäft betreibt, wo mehr Geld abfließt als hereinkommt, der ist vielleicht näher an der Insolvenz als am Reichtum.

Nicht umsonst liest man in der Boulevardpresse regelmäßig von früheren Stars aus der Unterhaltungsindustrie oder der Sportwelt, die alles verloren haben. Und selbst wer nach Abzug aller Schulden und Verpflichtungen immer noch mehr als eine Million besitzt, ist in vielen Fällen noch nicht reich.

Auf das nachhaltige Leistungsvermögen kommt es an Wenn zum Beispiel der Großteil des Vermögens aus der selbst genutzten Immobilie besteht, dann hat man nur erhöhte Unterhaltskosten, aber kaum Erträge. Entscheidend ist jedoch, erstens, wie viel Erträge das Vermögen (einschließlich der Ansprüche an Pensionskassen und Arbeitgeber) jährlich abwirft, zweitens, welchen Risiken es ausgesetzt ist und drittens, was man damit machen kann.

Laut amtlicher Statistik gilt man als reich, wenn man netto mehr als das doppelte des mittleren Einkommens (Median) verdient. In Deutschland lag der Wert zuletzt bei 3.892 Euro für Singles, was jedoch nur ein sehr grober Anhaltspunkt für das erste Kriterium sein kann. Die Nachhaltigkeit der Einkommensströme ist von Person zu Person sehr unterschiedlich.

Ein Bankmanager kann von heute auf morgen seinen Job verlieren und muss dann vielleicht kleinere Brötchen backen. Bei Kleinunternehmern und Freiberuflern läuft es mal ein paar Monate richtig gut und dann herrscht vielleicht wieder längere Zeit Flaute. Investoren können in Boomzeiten fürstliche Renditen erwirtschaften und dann in eine Baisse geraten, die sie wieder zurück auf den Boden der Tatsachen holt.

Zum Reichsein gehört eben auch dazu, sein Vermögen und seine Einkommensströme so robust zu strukturieren, dass dabei selbst in Krisenzeiten ein weit überdurchschnittliches Nettogehalt herauskommt. Wenn auch das gegeben ist, kommt noch der dritte Punkt ins Spiel. An den allermeisten Orten der Welt kann man mit netto knapp 4.000 Euro pro Monat ein sehr komfortables Leben führen. In Städten wie Zürich oder München wird man damit hingegen niemand beeindrucken können.

Wer dort wie ein Reicher leben will, etwa mit regelmäßig schön Ausgehen und etwas Luxus sowie Personal Trainer, Spa, Chauffeur-Service und vielleicht noch Gärtner und Haushaltsaushilfen, der braucht deutlich mehr. An weniger exklusiven Orten ist hingegen vieles davon gut möglich mit 4.000 Euro.

Meine Definition von Reichtum zusammengefasst Ich denke, man ist reich, wenn man sich alle Annehmlichkeiten – Reisen, Schlemmen, Kultur, Wohnraum, Mobilität, Gesundheitsvorsorge, persönliche Dienstleister, hochwertige Elektrogeräte, feine Kleidung – leisten kann und sich dabei keine Sorgen darum machen muss, ob das auch in Zukunft noch der Fall sein wird.

Wenn du dich fragst, ob du schon reich bist, dann kannst du folglich einen einfachen Test machen: Stell dir vor, dass du ein paar Leute in ein teures Restaurant einlädst. Wenn dich bei diesem Gedanken ein auch nur leicht ungutes Gefühl beschleicht, weil du nicht völlig überzeugt davon bist, dass dein finanzielles Leistungsvermögen auf Dauer blendend aussehen wird, dann hast du noch einen Weg zum Reichtum vor dir.

In diesem Fall sollte es vielleicht beim Gedankenexperiment bleiben und du kaufst mit dem gesparten Geld lieber renditestarke Vermögenswerte, die dich voranbringen – gute Aktien zum Beispiel!

Motley Fool Deutschland 2021

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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