💙 🔷 Q3 ohne Big Tech-Power? Diese Blue-Chip-Schnäppchen haben's drauf!Gratis entdecken

Abkommen über 250 Milliarden Dollar bei Trumps China-Besuch

Veröffentlicht am 09.11.2017, 13:15
© Reuters. Shen Wei, president and CEO of Vivo attends signing ceremony and meeting of business leaders with with U.S. President Donald Trump and China's President Xi Jinping at the Great Hall of the People in Beijing
BA
-
GM
-
GOOGL
-
GE
-
META
-
GOOG
-

Peking (Reuters) - Trotz des Streits in der Handelspolitik haben US-Unternehmen beim Besuch von Präsident Donald Trump in China Geschäfte über mehr als 250 Milliarden Dollar verabredet.

Während der chinesische Handelsminister Zhong Shan euphorisch von einem "Wunder" sprach, bleibt aber abzuwarten, in wieweit die Abkommen, bei denen es sich auch um Absichtserklärungen und Vorverträge handelt, letztlich umgemünzt werden. Im Beisein von Trump und dem chinesischen Staatschef Xi Jinping unterzeichneten große US-Konzerne wie der Siemens-Rivale General Electric (NYSE:GE), der Chiphersteller Qualcomm und Boeing (NYSE:BA) bei einer Zeremonie in der Großen Halle des Volkes am Donnerstag reihenweise lukrative Deals. Trump kritisierte dabei erneut Chinas Überschuss im Handel mit den USA, machte dafür aber zur sichtlichen Freude von Xi nicht Peking, sondern seinen Vorgänger Barack Obama verantwortlich.

Milliardenschwere Abkommen sind bei solchen Staatsbesuchen durchaus üblich. Sie werden aber oft in nicht bindenden Verträgen verpackt, die gerne mit bereits bestehenden Vereinbarungen aufgehübscht werden. So beträgt allein bei Boeing das Volumen für die Bestellung von 300 Flugzeugen laut Listenpreis 37 Milliarden Dollar. Experten zufolge ist aber unklar, um wieviele Neuaufträge es geht. Qualcomm unterzeichnete Vorverträge mit drei chinesischen Handybauern über zwölf Milliarden Dollar. GE zog Aufträge in Höhe von 3,5 Milliarden Dollar an Land. Auch Experten äußerten sich zurückhaltend. "Ich sehe die große Summe (von 250 Milliarden) etwas skeptisch", sagte Volkswirt Alex Wolf vom Finanzhaus Aberdeen Standard Investments. Es dürfte sich wohl vor allem um Absichtserklärungen handeln.

CHINA WILL MASSIV IN US-GASPROJEKTE INVESTIEREN

Den größten Batzen macht eine fast 84 Milliarden Dollar schwere Absichtserklärung für ein Investment des Konzerns China Energy über einen Zeitraum von 20 Jahren in die Schiefergas-Förderung und in Chemiefabrik-Projekte in West Virginia aus. Der US-Bundesstaat hatte bei der Wahl 2016 mit deutlicher Mehrheit für Trump gestimmt. Zudem beteiligt sich China an dem Ausbau der Flüssiggas-Industrie in Alaska. Diese Vereinbarung sieht ein Investitionsvolumen von 43 Milliarden Dollar vor und soll bis zu 12.000 Jobs in den USA schaffen. Hier sind der Ölgigant Sinopec, die Großbank Bank of China und der chinesische Staatsfonds involviert. Bereits am Mittwoch hatte der chinesische Internet-Händler JD.com zugesagt, Lebensmittel für zwei Milliarden Dollar aus den USA einzuführen.

Trump dürfte die Mega-Deals als Beleg dafür verkaufen, wie stark er den Handel mit China zugunsten der USA umkrempelt. Hatte er doch schon im Wahlkampf der Volksrepublik vorgeworfen, sich mit unfairen Mitteln Vorteile auf dem Weltmarkt zu verschaffen - etwa über Dumpingpreise bei Stahl-Exporten und den Diebstahl geistigen Eigentums. Er hat deswegen auch wiederholt den chinesischen Handelsüberschuss mit den USA scharf kritisiert und erst vergangene Woche als "schrecklich" bezeichnet. Im Oktober verkauften chinesische Firmen nach Daten des Statistikamtes 8,3 Prozent mehr Produkte in die USA. Zugleich stiegen die Einfuhren um 4,3 Prozent. Das führte zu einem Handelsüberschuss von 26,62 Milliarden Dollar - weniger als im September, aber mehr vor Jahresfrist.

© Reuters. Shen Wei, president and CEO of Vivo attends signing ceremony and meeting of business leaders with with U.S. President Donald Trump and China's President Xi Jinping at the Great Hall of the People in Beijing

US-FIRMEN FORDERN BESSEREN MARKTZUGANG IN CHINA

Bei Xi äußerte sich Trump aber nun deutlich diplomatischer. Nicht China sei dafür verantwortlich, sondern sein Vorgänger Obama habe es zugelassen, dass das US-Defizit im bilateralen Handel aus dem Ruder gelaufen sei. Dies wolle er ändern. "Aber wir werden es fair gestalten und es wird fantastisch für uns beide sein", sagte Trump zu Xi, der dies mit sichtlicher Freude zur Kenntnis nahm. Experten gaben allerdings zu Bedenken, dass sich Trump zwar als großer Dealmaker präsentieren könne, es aber an strukturellen Änderungen in den Handelsbeziehungen mangele.

Auch aus der US-Wirtschaft kamen mahnende Worte, die einen Abbau von Handelsschranken in China forderten. Die Abkommen zeigten, dass die Wirtschaftsbeziehungen intakt seien, sagte der Vorsitzende der Amerikanischen Handelskammer in China, William Zarit. Nun müsse der Fokus aber darauf gerichtet werden, das Umfeld zu verbessern und den Marktzugang in China zu erleichtern. Denn noch immer klagen viele US-Unternehmen - wie auch deutsche Firmen - hier über Benachteiligungen. So werden Internetfirmen wie Facebook (NASDAQ:FB) und Google (NASDAQ:GOOGL) oft auch aus Zensurgründen blockiert, die Autobauer Ford und General Motors (NYSE:GM) müssen Joint Ventures eingehen und für Hollywod-Filme gibt es ein striktes Quotensystem.

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.