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Achtung Investoren: Warum ich mich mit dem sogenannten Rebalancing nicht so richtig anfreunden kann!

Veröffentlicht am 19.02.2022, 10:51
Achtung Investoren: Warum ich mich mit dem sogenannten Rebalancing nicht so richtig anfreunden kann!

Eigentlich hatte ich mir die Aktienanlage relativ easy vorgestellt. Ich dachte, dass ich mir einfach nur ein Depot mit tollen Werten zusammenstelle und dann den Kursen beim Steigen zusehen könnte. Damals, als ich anfing, mich für die Börse zu interessieren, hatte ich es mir jedenfalls so oder so ähnlich ausgemalt.

Heute weiß ich natürlich, dass es eine völlig falsche Vorstellung war. Denn in der Regel entwickeln sich die gekauften Aktien mit der Zeit nun einmal etwas unterschiedlich. Bei einigen zeigt der Kursverlauf vielleicht steil nach oben, während andere Titel dieser Entwicklung eventuell etwas hinterherhinken. Und es kann natürlich auch Aktien geben, die irgendwann um einiges im Minus notieren.

Mit längerer Anlagedauer könnte es also durchaus passieren, dass man sich als Investor mit dem Thema Rebalancing auseinandersetzen muss. Worum es dabei geht und warum ich mich nicht so richtig damit anfreunden kann, erfährst du im heutigen Artikel.

Was versteht man eigentlich unter Rebalancing? Auf Deutsch heißt Rebalancing eigentlich Neugewichtung, es handelt sich dabei um einen Begriff aus der Finanztheorie. Zur Anwendung kommt das Rebalancing bei Geldanlagen an den Finanzmärkten. Es geht hier prinzipiell darum, in einiger Regelmäßigkeit Vermögenswerte wie zum Beispiel Aktien und Anleihen in einem Portfolio zu kaufen oder zu verkaufen.

Die entsprechenden Assets werden hier in der Absicht umgeschichtet, eine bestimmte Vermögensallokation (Anlageaufteilung) wieder herzustellen. Man kann also feststellen, dass mit dem Rebalancing versucht wird, ein Portfolio wieder in ein gewisses Gleichgewicht zu bringen. Ob es sich um verschiedene Anlageklassen oder wie im heutigen Beispiel nur um Aktien handelt, ist dabei unerheblich.

Wie bereits oben angesprochen, können sich die Titel in einem Depot recht unterschiedlich entwickeln. Für sich genommen ist dieser Umstand eigentlich nicht schlimm. Sollten nun aber zwei oder drei Aktien übermäßig im Kurs zulegen, dann könnten sie irgendwann das Depot dominieren. Ab diesem Zeitpunkt denken dann nicht wenige Anleger über ein Rebalancing nach.

Und zwar, um die im Depot enthaltenen Werte durch gezieltes Umschichten wieder etwas gleichmäßiger zu gewichten. Der Hintergrund dafür ist bestimmt jedem schnell klar. Wenn nämlich ausgerechnet diese etwas heißgelaufenen Titel im Kurs abstürzen sollten, würde sich dies auf den Gesamtdepotwert überproportional negativ auswirken.

Kann so eine Neugewichtung wirklich ratsam sein? Bestimmt gehen die Meinungen an dieser Stelle weit auseinander. Was das Rebalancing bei einem reinen Aktiendepot angeht, bin ich eher etwas skeptisch eingestellt. Und ich denke, wenn man es sich einmal aus folgender Perspektive betrachtet, wird auch deutlich, warum das so ist.

Schließlich baut man beim Rebalancing ja einen Teil des Bestandes von den am besten gelaufenen Aktien ab. Und dies alles mit dem Ziel, das frei gewordene Kapital zum Aufstocken der Werte zu verwenden, die sich nicht so gut entwickelt haben.

Aber genau das sehe ich ein wenig kritisch. Denn mir will sich die Logik dahinter irgendwie nicht richtig erschließen. Besitze ich beispielsweise einen Rennstall, dann würde ich doch sicherlich nicht auf die Idee kommen, einen Teil meiner besten Pferde mit dem Hintergedanken zu verkaufen, das erhaltene Geld dann in das Training für die „lahmen Gäule“ zu investieren.

Auch ist natürlich jeder Kauf oder Verkauf mit gewissen Kosten verbunden. Doch auch diese sollten bei einer Geldanlage besser möglichst niedrig ausfallen. Es könnte jetzt natürlich sein, dass ich die ganze Angelegenheit etwas überspitzt sehe.

Auf jeden Fall konnte ich mich bis jetzt noch nicht zu einem Rebalancing meines Depots durchringen. Und es ist durchaus so, dass ich diesen Schritt auch für die Zukunft eigentlich nicht in Betracht ziehe.

Der Artikel Achtung Investoren: Warum ich mich mit dem sogenannten Rebalancing nicht so richtig anfreunden kann! ist zuerst erschienen auf The Motley Fool Deutschland.

Motley Fool Deutschland 2022

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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