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AKTIE IM FOKUS 2: Hellofresh brechen ein - Analyst: Geschäftsmodell schwierig

Veröffentlicht am 16.11.2023, 10:00
© Reuters
HFGG
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(neu: Xetra-Kurs, Analystenstimmen und Details)

FRANKFURT (dpa-AFX) - Eine überraschende Senkung des Ausblicks nur wenige Wochen nach der Vorlage von Quartalszahlen kostet Hellofresh (ETR:HFGG) am Aktienmarkt viel Glaubwürdigkeit. Die Aktien brachen am Donnerstag kurz nach dem Handelsstart um ein Fünftel auf 16,30 Euro ein. Weniger hatten sie zuletzt im März gekostet.

Hellofresh hatte am Vorabend wegen unerwarteter Probleme in seinem wichtigsten Einzelmarkt USA die Jahresziele zusammengestrichen. Der Konzern begründete dies mit einer überraschend geringen Neukundenzahlen in wichtigen Wochen des laufenden Quartals, unter anderem in den Tagen rund um das US-Erntedankfest .

Doch der Konzern muss auch mit anderen Problemen zurechtkommen: In Arizona zieht sich das Hochfahren der neuen Produktionsstätte in die Länge. Hellofresh will dort Fertiggerichte produzieren und setzt große Hoffnung in die sogenannte Ready-To-Eat-Produktlinie, die bis 2025 die größte des Unternehmens werden soll. Zudem erschweren die Wasserknappheit in dem Wüstenstaat sowie fehlendes Personal die Herstellungsprozesse. Und in Illinois dauerte die geplante Wartung einer Produktionsstätte länger als angenommen.

"Nicht das vierte Quartal, dass wir erwarteten hatten", schrieb Analystin Nizla Naizer von der Deutschen Bank (ETR:DBKGn) in einer Studie. Zwar erschienen die Gründe für die Prognosesenkung eher vorübergehender Natur, doch warte sie lieber erst einmal ab. Sie strich daher ihre Kaufempfehlung und stuft das Papier nun mit "Halten" ein.

Deutlich skeptischer ist William Woods vom Analysehaus Bernstein Research, der die Papiere mit "Underperform" einstuft. Es sei schwer zu glauben, dass die Gründe für die Kappung der Ziele nicht schon vor einigen Wochen zur Quartalsbilanz vorhersehbar gewesen seien, schrieb er in einer ersten Reaktion. Zudem habe das Hellofresh-Management - wenngleich es die Probleme als größtenteils vorübergehend ansehe - zugegeben, dass das US-Kochboxengeschäft schwächele. Woods glaubt, dass dies eher strukturell, also ein grundsätzliches Problem, ist.

Der Markt sei schon stark durchdrungen, Kunden wechselten häufig und das Kundenversprechen/die Nutzererfahrung sei eher schwach. Das Geschäftsmodell insgesamt gestalte sich daher schwierig, was sich auch 2024 zeigen dürfte, so Woods.

Mit dem Kursrutsch vom Donnerstag haben die Aktien seit ihrem Jahreshoch im September mehr als die Hälfte an Wert verloren. Für 2023 steht wieder ein Minus von gut einem Fünftel auf dem Kurszettel. Der Börsenwert ist damit wieder auf 2,8 Milliarden Euro geschrumpft.

Während der Corona-Pandemie hatten Essenslieferer wie Hellofresh noch zu den Lieblingen der Anleger gezählt. Restaurants waren geschlossen, die Menschen blieben daheim, bestellten fertige Mahlzeiten oder kochten selbst viel. Noch im November 2021 hatte die Aktien fast 100 Euro gekostet - vor der Pandemie waren es weniger als 10 gewesen.

An die Börse gegangen war das Unternehmen gegen Ende 2017 mit einem Ausgabepreise von 10,25 Euro je Anteilsschein.

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