FRANKFURT (dpa-AFX) - Bei BASF (ETR:BASFN) gerät der jüngste Aufwärtstrend seit August allmählich wieder in Gefahr. Am Dienstag verloren die Papiere des Ludwigshafener Chemiekonzerns am frühen Nachmittag 2 Prozent auf 45,63 Euro, womit sie im rekordhohen Dax unter den schwächsten Werten waren. Sie notieren inzwischen auch wieder unter der 21-Tage-Durchschnittslinie für den kurzfristigen sowie unter der noch stärker beachteten 200-Tage-Linie für den längerfristigen Trend.
BASF hatte jüngst mit der Ankündigung, die Dividende deutlich zu kappen, am Markt enttäuscht, zumal der Konzern dafür bekannt war, die Dividende stets zu erhöhen oder zumindest auf dem Niveau des Vorjahres zu lassen. Der Enttäuschung über die Dividendenpläne standen gleichwohl Aufspaltungsabsichten als Hoffnungsschimmer gegenüber. Die Ludwigshafener wollen sich noch stärker auf ihr Kerngeschäft konzentrieren und die Agrarsparte an die Börse bringen.
Teils skeptische Analystenkommentare zur Chemiebranche insgesamt und zu BASF speziell schienen zuletzt aber die Titel wieder etwas unter Druck zu setzen. Die kurzfristigen Aussichten für die europäische Chemiebranche seien schwierig, schrieb etwa Experte Chetan Udeshi von der US-Bank JPMorgan (NYSE:JPM).
Zum Wochenauftakt hatte außerdem die Bank UBS (SIX:UBSG) ihre Kaufempfehlung für die BASF-Aktien gestrichen. Analyst Geoff Haire sieht bei BASF weiterhin keine Wende in der Gewinnentwicklung. Er erwartet herausfordernde Zeiten für den weltgrößten Chemiekonzern.
BASF hatte beim jüngsten Kapitalmarkttag umfassende Änderungen am Portfolio und einen Börsengang der Agrarsparte angekündigt. Es werde aber dauern, bis sich diese Maßnahmen positiv bemerkbar machen dürften, schrieb Haire. Die Kursgewinne seit der Kapitalmarktveranstaltung der BASF gegen Ende September sind inzwischen wieder größtenteils aufgezehrt.