FRANKFURT (dpa-AFX) - Auch am Donnerstag haben die Aktien der Deutschen Bank (4:DBKGn) deutlich auf Quartalszahlen von US-Banken reagiert - diesmal allerdings negativ. Das Wall-Street-Haus Morgan Stanley (112:MWD) enttäuschte mit seinen Quartalszahlen die Anleger. Die Aktien gaben im vorbörslichen US-Handel kräftig nach.
Daraufhin rutschten im Dax (DAX) die Aktien der Deutschen Bank bis auf ihr Tagestief bei 7,742 Euro. Zuletzt notierten sie mit 7,79 Euro immer noch 4 Prozent schwächer als am Vortag. Am Mittwoch hatten sie nach überraschend starken Quartalszahlen der Bank of America (112:BAC) und von Goldman Sachs (112:GS) ihre Kursgewinne auch im Zuge von Fusionsspekulationen auf mehr als 8 Prozent ausgebaut.
Davor waren bereits die Citigroup (112:TRVC) und JPMorgan (112:JPM) die Taktgeber. Denn als die Citigroup-Papiere am Montag nach anfänglichen Verlusten ins Plus gedreht waren, hatten sie auch die Papiere der Deutschen Bank mitgezogen, ebenso wie am Dienstag JPMorgan.
Bereits vor den Zahlen von Morgan Stanley standen die Deutsche-Bank-Titel am Donnerstag unter Abgabedruck, was wiederum an der französischen Großbank Societe Generale (SocGen) (9:SOGN) lag. Deren Kapitalmarktgeschäft lief im Schlussquartal 2018 so schlecht, dass die Bank ihre Investoren überraschend darüber informieren musste. Am Nachmittag war der europäische Bankensektor (Stoxx 600 Banks) mit minus 1,3 Prozent der schwächste der Stoxx-600-Branchenübersicht.
Einem Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg zufolge favorisieren zudem die wichtigsten Aufsichtsbehörden der Deutschen Bank eine Fusion des Geldhauses mit einem europäischen Institut statt mit der Commerzbank (4:CBKG). Das könne als indirekter Hinweis darauf gewertet werden, dass die Deutsche Bank zuletzt noch unprofitabler gewesen sein könnte - und daher einen stärkeren Partner brauche als die Commerzbank, sagte ein Börsianer.