FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Geschäftszahlen und der Ausblick von Kion (DE:KGX) sind am Donnerstag von den zuletzt leidgeprüften Aktionären sehr wohlwollend aufgenommen worden. In einem fallenden Marktumfeld schrumpfte das Kursplus zwar deutlich zusammen - von anfangs rund 13 Prozent blieb gegen Mittag noch ein Anstieg um knapp sechseinhalb Prozent auf 74,52 Euro. Das reichte dem Gabelstapler-Hersteller aber immer noch für den unangefochtenen Spitzenplatz im schwächelnden MDax , dem Index der mittelgroßen Konzerne. Im Kielwasser von Kion schafften es die Titel des Konkurrenten Jungheinrich mit einem Plus von 1,3 Prozent ebenfalls auf einen der vorderen Indexplätze.
Ein Börsenhändler attestierte Kion ebenso wie die US-Bank JPMorgan (NYSE:JPM) lediglich durchwachsene Jahreszahlen. Insgesamt fielen die Resultate aber sehr ordentlich aus, was der Aktie nach den Kursverlusten der vergangenen Monate helfe. Seit Jahresbeginn kannten die Kion-Titel bisher fast nur eine Richtung - nach unten. Zur Wochenmitte hatten sie bei 66,12 Euro den tiefsten Stand seit Dezember 2020 erreicht, und aktuell steht immer noch ein Jahresminus von fast 23 Prozent zu Buche - der MDax hat im selben Zeitraum nur etwa halb so stark verloren.
Analysten lobten unisono den starken Auftragseingang von Kion im vergangenen Jahr. Auch der Ausblick auf 2022 fand einigen Beifall. Peter Rothenaicher von der Baader Bank sah zudem das Nettoergebnis und die deutlich angehobene Dividende als positive Überraschungen. Der Vorschlag von 1,50 Euro je Aktie liegt mehr als dreieinhalbmal so hoch wie für 2020 und bedeutet auch mehr als die ausgeschütteten 1,30 Euro je Anteil für das Vor-Corona-Jahr 2019.
JPMorgan-Experte Akash Gupta sprach in einer ersten Reaktion auf die Unternehmensaussagen von einem "ambitionierten Margenausblick". Dieser deute auf eine kräftig steigende Profitabilität hin. Allerdings dürfte Kion angesichts steigender Stahl- und Rohstoffpreise längere Zeit mit höheren Kosten zu kämpfen haben. Kritische Analystenstimmen gab es zudem zu den enttäuschenden Gewinnmargen im Schlussquartal.