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AKTIE IM FOKUS: Uniper wegen Gaskrise erneut unter Druck

Veröffentlicht am 08.07.2022, 11:16
Aktualisiert 08.07.2022, 11:30
© Reuters.
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FRANKFURT (dpa-AFX) - Die seit Monaten schwer gebeutelten Uniper-Aktien sind nach einer Vortageserholung am Freitag wieder unter Druck geraten. Zuletzt wurden die Papiere des Energieversorgers 6,5 Prozent tiefer bei 10,16 Euro gehandelt und gehörten damit zu den schwächsten Papieren im MDax der mittelgroßen Werte. Tags zuvor waren sie in einer Erholungsrally um gut 9 Prozent nach oben geschnellt.

Uniper (ETR:UN01) steht weiter im Blick, weil am Montag ein regulärer wartungsbedingter Stillstand der Gas-Pipeline Nord Stream 1 beginnen soll. Die Befürchtung steht im Raum, dass sie nach der zehntägigen Wartung vielleicht dauerhaft abgeschaltet bleibt. Der Energiekonzern ist wegen der Gas-Knappheit und der starken Abhängigkeit von Lieferungen aus Russland in einer Schieflage, am Nachmittag ist eine Pressekonferenz anberaumt wegen der Auswirkungen des geänderten Energiesicherungsgesetzes und notwendigen nächsten Schritten.

Seit Mitte Juni schon erhält Uniper nach eigenen Angaben nur noch 40 Prozent der vertraglich zugesicherten Gasmengen der russischen Gazprom (MCX:GAZP) und muss Ersatzmengen zu deutlich höheren Preisen am Markt beschaffen. Deshalb kassierte das Management kürzlich seine Jahresziele und bat bei der Bundesregierung um Hilfe. Wegen der finanziell prekären Lage des Konzerns zieht der Bund einem Pressebericht zufolge eine höhere Beteiligung an dem Kraftwerksbetreiber in Betracht als zuletzt noch gedacht. Die Rede sei von einem Anteil von mehr als 30 Prozent, berichtete das "Handelsblatt" unter Berufung auf Insider.

Eine mehr als 30-prozentige Staatsbeteiligung an dem Energieversorger, wie sie in dem "Handelsblatt"-Bericht als eine Option genannt werde, könnte ohne ein anschließendes Übernahmeangebot konstruiert werden und via staatlichen Garantien der Kreditbonität zugutekommen, schrieb Barclays-Analyst Peter Crampton. Die Ausrufung der nächsten Stufe des Regierungs-Notfallplans für die Gasversorgung hänge nun davon ab, ob und wie viel Gas Russland künftig über die Pipeline Nord Stream 1 liefern werde.

Nach dem Kriegsausbruch in der Ukraine war der Aktienkurs wegen des umfangreichen Engagements des Unternehmens in Russland zunächst bis auf 16,05 Euro eingebrochen. Bis Ende Mai versuchte die Aktie, sich auf einem Niveau über 24 Euro zu stabilisieren. Von dort aus hat das Papier binnen eines Monats aber nochmals weit mehr als die Hälfte an Wert verloren. Seit dem Jahreswechsel beläuft sich das Minus derzeit auf rund 76 Prozent.

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