Bei der Aktie von Prosiebensat 1 Media (DE:PSMGn) (WKN: PSM777) kommen immer wieder interessante Spekulationen auf, wie es in Zukunft mit dem Unternehmen weitergehen soll. Bedrohungen wie zuletzt COVID-19, ein damit verbundenes schwächeres Werbegeschäft und das Streaming sind real. Die Zukunft der klassischen TV-Sender und Medienunternehmen womöglich angezählt.
Im Fokus solcher Schlagzeilen stehen dabei häufig Fusionen oder Übernahmen. Möglicherweise auch von ProSiebenSat.1 Media selbst. Strategische Kooperationen, unter anderem mit dem Großinvestor Mediaset, könnten ebenfalls Optionen sein. Zumindest wenn es nach der Meinung einiger Analysten geht.
Jetzt hat das Top-Management von ProSiebenSat.1 Media solchen Spekulationen jedoch vorerst eine klare Abfuhr erteilt. Hier ist, was Foolishe Investoren dazu und zu den jeweiligen Beweggründen wissen sollten.
ProSiebenSat.1 Media: Ein starkes Statement Genauer gesagt ist es kein Geringerer als der CEO hinter ProSiebenSat.1 Media, Rainer Beaujean, der unter anderem eine Fusion oder ein Zusammenlegen im Allgemeinen laut Bericht der FAZ mit einem Medienunternehmen aus der hiesigen Landschaft verneint hat. Gemeint sein dürften unter anderem Axel Springer (DE:SPRGn) oder auch Bertelsmann/RTL, die mögliche Ziele sein könnten.
Beaujean sieht insbesondere regulatorische Hürden und eine abnehmende Meinungsvielfalt als Hindernisse an, weshalb ein solcher Schritt schwierig sein könnte. Zudem wolle man sich lieber auf die eigenen Möglichkeiten und die eigene Wachstumsgeschichte konzentrieren, wozu sich das Top-Management offensichtlich weiterhin in der Lage sieht.
Aber auch den immer wieder diskutierten Überlegungen bezüglich einer engeren Verbindung zu Großaktionär Mediaset erteilte der Manager hinter ProSiebenSat.1 Media eine Absage. Ein solcher Schritt böte keinen Mehrwert, weder im Programm noch im Produkt, und sei entsprechend nicht sinnvoll. Zudem wird darauf verwiesen, dass das deutsche Medienunternehmen eben kein klassischer TV-Anbieter mehr sei, sondern zugleich ein Digitalgeschäft unter anderem mit Dating-Apps und Online-Portalen hochfahre. Auch dadurch sei man besser durch die COVID-19-Krise gekommen als andere Branchenvertreter.
Es scheint daher so, als wolle das Management von ProSiebenSat.1 Media unbedingt die Eigenständigkeit wahren, um selbst und eigenverantwortlich besser durch die Veränderungen in der Branche zu kommen. Das Digitalgeschäft könnte natürlich ein wichtiger Schlüssel sein.
Auch allein eine schwierige Mission Damit dürfte das Management von ProSiebenSat.1 Media jedoch die Erwartungshaltung an einen Turnaround in Eigenregie deutlich erhöhen. Natürlich könnte es Synergien durch ein Zusammenlegen mit anderen Unternehmen geben. Oder eine stärkere Marktpräsenz. All diese potenziellen Vorteile werden jedenfalls mit Begründung der Nachteile abgeschmettert. Das ist zumindest mutig in der sich verändernden Medienlandschaft.
Es gilt schließlich weiterhin zu würdigen, dass sich der Markt des Content in einer signifikanten Veränderung befindet und die Streaming-Anbieter selbst immer größer sind. Und vermutlich noch werden. Foolishe Investoren sollten daher sehr gut überlegen, ob die Strategie hinter der Aktie von ProSiebenSat.1 Media derartig gut funktionieren könnte. Und ob das Digitalgeschäft das Wahren der kleineren Eigenständigkeit wert ist. In dieser Frage könnte die Antwort verborgen liegen, wie erfolgreich die Aktie in Zukunft ist.
Vincent besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.
Motley Fool Deutschland 2021