Beim Reichwerden mit Aktien und der Börse sind gewisse Verhaltensweisen wichtig. Beispielsweise, dass man als Investor in jeder Börsenlage cool bleibt. Oder auch, dass man seinen Ansatz auf das Gewinnen trimmt. Zeit ist dabei ein wichtiger Faktor.
Allerdings existieren auch Verhaltensweisen, die man bewusst ablegen oder sogar bekämpfen sollte. Zeit, drei dieser weniger guten Aspekte in den Fokus zu rücken und zu schauen, warum sie schädlich sind.
Verhaltensweise: Bewertung von Verlusten und Gewinnen Eine erste Verhaltensweise, die häufig schädlich ist, ist die Wahrnehmung von Verlusten und Gewinnen. Im Endeffekt sind wir evolutionär darauf programmiert, unsere Mittel zusammenzuhalten. Das heißt: Wir empfinden einen Verlust deutlich schmerzhafter, als wir jeden Gewinn genießen können. Ein Umstand, der deinen Fokus verändern kann.
Lass uns dazu zunächst ein wenig ausholen und mit eines definieren: Jeder Investor macht früher oder später einen Fehler. Oder nicht einmal das: tätigt eine Fehlinvestition. Eine bittere Wahrheit, die auch mal zum Verkaufen mit einem Verlust führt. Aber nicht weltbewegend ist. Vor allem, wenn es genügend Gewinneraktien gibt, die deine Performance wieder ausgleichen.
Genau dieser Fokus ist wichtig: Sich auf Gewinner zu konzentrieren und sich selbst Raum für Fehlinvestitionen zu lassen. Das wiederum führt dazu, dass man auch weiterhin den Mut und das Selbstbewusstsein besitzt, langfristig spannende Aktien mit einem guten Chance-Risiko-Verhältnis zu kaufen. Für das Reichwerden ein besserer Ansatz, als auf Teufel komm raus Verluste zu vermeiden. Oder es zu versuchen.
Bewertung von Gewinneraktien und Verlierern beim Kauf Eine zweite Verhaltensweise, die so manches Mal Rendite kostet, ist die Auswahl der Aktien. Auch hier sind Gewinner und Verlierer ein wichtiges Stichwort. Häufig neigen Investoren, gerade mit wenig Erfahrung, dazu, eines zu tun: günstige Aktien zu kaufen, die deutlich korrigiert sind. Die Theorie dahinter ist, dass diese Aktien preiswert sind und schon irgendwann zurückkommen.
Aber denken wir anders: Was heißt es, wenn eine Aktie korrigiert ist und wir das nicht auf den breiten Markt zurückführen können? Richtig, dass Investoren sie aus irgendeinem Grund meiden. Beispielsweise wegen Problemen, Konkurrenten, eines Mangels an guten Investitionsthesen oder anderen Gründen. Gewinneraktien hingegen haben unternehmensorientiert gezeigt, dass ihre Investitionsthesen aufgegangen sind. Das führt möglicherweise zu einer Premium-Bewertung, ist jedoch für das Unternehmen weiteres Potenzial vorhanden, könnte das zu einer Fortsetzung der Rallye führen.
Als Investoren sollten wir unsere Verhaltensweisen daher darauf programmieren, zu schauen, was unternehmensorientiert schiefgegangen ist. Aber auch, was einige Aktien bislang richtig gemacht haben. Gerade der letztere Fokus kann entscheidend sein, um langfristig und unternehmensorientiert bessere Entscheidungen zu treffen.
Handeln als ungünstige Verhaltensweise Zu guter Letzt gibt es eines, das wir ebenfalls als Investoren meiden sollten: zu handeln. Natürlich gibt es einen gewissen Imperativ in uns, der ständig fordert. Oder auch schaut, wo das Gras möglicherweise grüner ist als im eigenen Depot. Das lässt sich möglicherweise niemals ganz abstellen, aber wir können diese Verhaltensweise abstellen oder bekämpfen.
Handeln führt nicht nur zu Gebühren. Nein, sondern auch dazu, dass Zeit und Zinseszinseffekt nicht ihre Arbeit wie erhofft erledigen können. Deshalb: Tue dir und deinem Depot selbst einen Gefallen und handele möglichst wenig. Deine Rendite kann das ebenfalls sehr positiv beeinflussen.
Der Artikel Aktien, Börse & Co.: Kämpfe gegen diese 3 Verhaltensweisen & werde reich ist zuerst erschienen auf The Motley Fool Deutschland.
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