Natürlich haben Aktien und ETF den einen oder anderen Preis. Für Rendite müssen wir teilweise Volatilität ertragen, manchmal Korrekturen oder auch Crashs. Das langfristige Buy-and-Hold-Investieren kann daher ein Prozess sein, der Investoren so einiges an Geduld und Disziplin abverlangt.
Aber wir als Investor haben das Zepter in gewisser Weise selbst in der Hand. Wir können bei Aktien oder speziell bei einem ETF das Maß an Sicherheit wählen. Ein marktbreiter Indexfonds ist beispielsweise überaus diversifiziert. Oder wir investieren in defensive Dividendenaktien und noch dazu in ein überaus breites Portfolio. So manches Risiko ist dadurch minimiert.
Aber es gibt auch einen Preis der Sicherheit. Welcher das ist? Nun, das können wir relativ einfach sagen: Es ist die Rendite. Wie genau diese zwei Begriffe miteinander verwoben sind? Eine Frage, die uns jetzt etwas näher beschäftigen soll.
Aktien, ETF & Co.: Preis der Sicherheit, die Rendite Die Rendite ist der Preis der Sicherheit: Das ist mit Blick auf Aktien oder auch einen ETF sicherlich keine gewagte These. Im Endeffekt sollten wir uns eines vergegenwärtigen: Ein Chance-Risiko-Verhältnis gibt sehr häufig an, für welches Risiko wir welche Chance erhalten. Natürlich suchen Foolishe Investoren stets nach günstigen Ausgangslagen, bei der die Chance größer ist als das Risiko. Wenn wir das Risiko jedoch von vornherein maximal minimieren wollen, ist auch die Chance vergleichsweise klein.
Gut ableitbar ist das mit Blick auf konservative Dividendenaktien. Viele bekannte Namen, Dividendenaristokraten oder sogar königliche Ausschütter besitzen eine Ausgangslage: Sie führen zu soliden Renditen über lange Zeiträume hinweg. Mit etablierten Geschäftsmodellen und bekannten Namen sowie stabilen Umsätzen, freien Cashflows und Gewinnen ermöglichen sie die Dividenden. Teilweise auch ein moderates Wachstum, das sich positiv auf die Rendite auswirkt. In 10 oder 15 Jahren kann das eine gute Rendite ermöglichen, keine Frage. Aber aufgrund dieser Faktoren und der Etabliertheit ist die Chance auf schnellen Reichtum jedenfalls nicht gegeben.
Bei einem ETF hingegen erhalten wir einen Blick auf viele große, etablierte Konzerne. Und wenig kleine, dynamisch wachsende Aktien, die in einem Index kaum Gewicht besitzen. Das führt ebenfalls zu Sicherheit. Aber zu einem begrenzten Renditepotenzial dahin gehend, was der breite Markt leisten kann.
Wer bei Aktien hingegen mehr Risiko eingeht, beispielsweise mit jungen, dynamischen Wachstumsaktien, der kann die Chance erhöhen, setzt bei seiner Investitionsthese jedoch auch auf ein Scheitern des Unternehmens. Im Endeffekt erkennen wir daher: Chance und Risiko bedingen sich in gewisser Weise. So wie Sicherheit und Rendite.
Deine Wahl, deine Ziele Im Endeffekt hast du daher, positiv ausgedrückt, eines: eine Wahl. Du kannst zwischen Aktien und ETF entscheiden. Genauso dahin gehend, welchen Ansatz du wählen möchtest. Riskantere Aktien oder doch eher konservative Anteilsscheine von Unternehmen? Auch ein Mix ist möglich, wobei die Allokation der unterschiedlichen Chancen letztlich deinen Ansatz prägt.
Wichtig ist zu verstehen, dass auch die Sicherheit sehr häufig den Preis der Rendite besitzt. Sowie auch, dass Qualität und starke, etablierte Geschäftsmodelle ihren Preis besitzen. Wer das berücksichtigt, der dürfte auch den richtigen Ansatz für die eigenen finanziellen Ziele finden.
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