PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Die Gelassenheit der US-Anleger nach dem jüngsten nordkoreanischen Raketentest hat sich am Mittwoch auf die Märkte in Europa übertragen. "Politische Börsen haben kurze Beine", sagte ein Händler mit Blick auf die aktuelle Kurserholung der wichtigsten europäischen Indizes.
So legte der EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) am späten Vormittag um 0,36 Prozent auf 3400,42 Punkte zu. Der vorerst beendete Höhenflug des Euro (EU0009652759), der zuletzt wieder deutlich unter 1,20 US-Dollar notierte, trug zur Beruhigung an den Börsen bei. Auch die meisten Handelsplätze in Asien verzeichneten zur Wochenmitte wieder Kursgewinne.
In Paris rückte der CAC-40 (CAC 40) um 0,37 Prozent auf 5050,46 Punkte vor. Der FTSE 100 in London gewann 0,34 Prozent auf 7362,38 Zähler. Positive Signale gab es zudem von der Konjunktur, hatte sich doch die Wirtschaftsstimmung im Euroraum im August überraschend weiter aufgehellt und den besten Wert seit zehn Jahren erreicht.
Nordkorea hatte am Dienstag eine Mittelstreckenrakete über das benachbarte Japan hinweggeschossen. Der UN-Sicherheitsrat verurteilte dies in einer Sondersitzung in der Nacht auf Mittwoch. Nordkorea deutete aber weitere Raketenversuche an. Ganz vom Tisch ist das Thema für die Anleger daher wohl nicht.
Die tags zuvor abgestrafte Medien-Branche nach pessimistischen Äußerungen von ProSiebenSat.1 (0:PSMd) zum Werbegeschäft erholte sich am Mittwoch mit mehr als 1 Prozent, womit sie die beste in der Stoxx-600-Sektorübersicht war. Die Aktien des britischen TV-Senders ITV (3:ITV) legten um rund 4 Prozent zu. Die Titel von ProSiebenSat.1 weiteten nach ihrem Kurssturz vom Vortag ihre Verluste indes etwas aus.
Schwächster Sektor in Europa und der einzige mit negativem Vorzeichen war am Mittwoch der der Versorger mit minus 0,03 Prozent. Im Eurostoxx waren die Papiere von Eon (4:EONGn) mit einem Abschlag von 0,7 Prozent das Schlusslicht und Iberdrola (11:IBE) mit minus 0,5 Prozent der zweitschwächste Wert.