PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Europas Aktienmärkte haben am Donnerstag nach guten Vorgaben aus den USA und China wieder an Fahrt gewonnen. Der EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) stieg nach teils herben Verlusten an den Vortagen zuletzt um 3,16 Prozent auf 3271,03 Punkte.
Der CAC 40 (CAC 40) in Paris legte um 3,04 Prozent auf 4637,86 Punkte zu und der Londoner FTSE 100 (ISE:UKX) kletterte um 2,04 Prozent auf 6101,44 Punkte. Der Swiss-Market-Index (SMI) (SFF:SMI) stieg um 2,53 Prozent.
Die europäischen Aktien hätten über Nacht einen richtigen Schub aus den USA und Asien erhalten, sagte Markus Huber, Analyst bei Peregrine & Black. Fürs erste sei es beruhigend, dass die Aktien in China zu einer Gegenbewegung angesetzt hätten. Das Vertrauen in die chinesische Zentralbank und die Regierung, dass sie Märkte notfalls stützten, sei zurückgekehrt.
Die chinesischen Festlandbörsen konnten am Donnerstag die schlimmste fünftägige Verlustserie in annähernd 20 Jahren durchbrechen und deutlich im Plus schließen. Zudem hatte der Dow Jones am Mittwoch stark ins Plus gedreht und den prozentual höchsten Tagesgewinn seit 2011 verzeichnet. William Dudley, Präsident der Notenbank von New York, hatte den Anlegern Hoffnung gegeben, dass die befürchtete Anhebung der US-Leitzinsen doch nicht im September kommt.
Außerdem gab es gute Konjunkturdaten aus der Eurozone selbst: In Frankreich ist die Stimmung in den Unternehmen so gut wie seit vier Jahren nicht mehr. In Spanien hat die Erholung der Wirtschaft im zweiten Quartal weiter an Fahrt gewonnen. Hinzu kommt, dass die Geldmenge und die Kreditvergabe in der Eurozone sich im Juli robust entwickelten.
Im europäischen Branchentableau gewannen vor allem die Industriezweige, die in den vergangenen Wochen unter den Sorgen um eine Abschwächung der chinesischen Wirtschaft gelitten hatten. Der Subindex für die Rohstoff-Unternehmen legte um mehr als 4 Prozent zu und der entsprechende Gradmesser für die Autobranche stieg um mehr als 3 Prozent.
Als einziger Verlierer im CAC 40 gaben die Aktien des Spirituosenkonzerns Pernod Ricard (PARIS:PERP) (FSE:PER) (PSE:PRI) um mehr als 4 Prozent nach, nachdem der Jahresgewinn die Erwartungen der Analysten verfehlt hatte.
Im SMI setzten sich die Aktien des Agrarkonzerns Syngenta (VTX:SYNN) (FSE:SVJ) mit einem Plus von mehr als 5 Prozent an die Spitze. Die Papiere hatten am Vortag stark gelitten, als bekannt wurde, dass aus der Übernahme durch den Konkurrenten Monsanto (NYSE:MON) (ETR:MOO) nichts wird.