PARIS/LONDON (dpa-AFX) - An den europäischen Aktienmärkten ist es am Mittwoch weiter nach unten gegangen. Damit setzte sich die Konsolidierung vom Vortag fort. "In der eher nachrichtenarmen Zeit spielt kein Investor den Helden und springt in die kalten Börsenfluten", stellte Marktexperte Andreas Lipkow fest. Das Handelsvolumen ist bereits seit Tagen dünn.
Der EuroStoxx 50 sank gegen Mittag um 0,35 Prozent auf 5029,32 Punkte. Der französische Cac 40 fiel um 0,59 Prozent auf 8093,74 Punkte, während der britische FTSE 100 um 0,4 Prozent auf 8383,04 Punkte nachgab.
Zudem hielten sich die Anleger vor Zahlen des US-Schwergewichts Nvidia (NASDAQ:NVDA) zurück. Das Unternehmen muss einmal mehr die hohe Bewertung rechtfertigen. Selbst leichte Makel im Zahlenwerk hätten daher das Zeug, nicht nur die Aktie, sondern auch den US-Markt zu belasten.
Mit Abstand schwächster Sektor waren die Autowerte. Ein Bericht über mögliche chinesische Zölle belastete. Als Reaktion auf Strafzölle für chinesische E-Autos hatte die chinesische Handelskammer in Brüssel vor möglichen Gegenmaßnahmen Pekings gewarnt. Man sei von "Insidern" darüber informiert worden, dass China erwäge, Zölle in Höhe von 25 Prozent auf importierte Fahrzeuge mit großen Motoren zu verhängen, hieß es in einer Mitteilung der Kammer auf X.
Positive Neuigkeiten der Branche traten dahinter zurück. Autobauer hatten in der Europäischen Union im April dank zusätzlicher Verkaufstage deutlich mehr Wagen verkauft. Die Zahl der neu zugelassenen Autos in der EU stieg gegenüber dem Vorjahresmonat um 13,7 Prozent, wie der Branchenverband Acea mitteilte.
Auch Luxus-, Rohstoff- und Ölwerte (NYSE:XLE) standen angesichts der angespannten Handelsbeziehungen zwischen China und der westlichen Welt unter Druck. Die chinesische Nachfrage nach Luxuswaren, Metallen und Öl könnte unter verstärkten Einschränkungen merklich leiden. Druck auf die Ölpreise übten auch Lagerdaten aus. Das American Petroleum Institute( API) hatte am Dienstagabend einen Anstieg der landesweiten Erdölvorräte gemeldet.
Unter den Versicherern gaben Swiss Life (SIX:SLHN) mit 1,1 Prozent stärker nach. Der Lebensversicherer aus Zürich blickt auf ein durchwachsenes erstes Quartal zurück. Die Schätzungen der Analysten wurden teilweise klar verfehlt.
Besser hielten sich die Einzelhandelswerte. Hier ragten Marks & Spencer (LON:MKS) mit acht Prozent Gewinn heraus. Die Analysten von Jefferies verwiesen auf die besser als erwarteten Quartalszahlen des Einzelhändlers. Zudem hatte das Unternehmen seinen Ausblick angehoben.
Mit Erleichterung reagierten Marktteilnehmer auf die Nachricht, dass der französische Technologiekonzern Schneider Electric (EPA:SCHN) und der US-Industriesoftware-Hersteller Bentley Systems ihre Gespräche über eine mögliche Teilfusion beendet haben. Das Geschäft wäre eine der größten Übernahmen eines US-Unternehmens durch ein französisches Unternehmen gewesen. Schneider legten um 0,4 Prozent zu.
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