PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Die geldpolitischen Entscheidungen der US-Notenbank (Fed) haben die Euro-Anleger weitgehend kalt gelassen. Der EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) als Leitindex der Eurozone bewegte sich kaum vom Fleck und lag am späten Donnerstagvormittag 0,01 Prozent im Plus bei 3372,64 Punkten. Auch der Pariser Cac 40 (CAC 40) trat nahezu auf der Stelle.
Für den Londoner "Footsie" 100 ging es derweil um 0,31 Prozent auf 7313,98 Punkte aufwärts, nachdem sich das britische Pfund weiter abgeschwächt hatte. Eine nachgebende Währung kann Exportwaren verbilligen und so die Ausfuhren des Landes ankurbeln. Zudem stützten die starken Rohstoffwerte (Stoxx 600 Basic Resources PR) das Börsenbarometer. Die US-Notenbank stellt zwar ihre Ende 2015 begonnene geldpolitische Straffung vorerst ein. In diesem Jahr wird sie ihren Leitzins voraussichtlich nicht mehr anheben, im kommenden Jahr allenfalls noch einmal. Zudem will die Notenbank den im Herbst 2017 begonnenen Abbau ihrer billionenschweren Bilanz stoppen. Experten werteten die Maßnahmen aber auch skeptisch. "Die Sorgen der Fed hinsichtlich des verlangsamten Wachstumstempos und der von der Außenwirtschaft ausgehenden Risiken auf die US-Wirtschaft sind offensichtlich deutlich größerer, als sie in der Presseerklärung zum Zinsentscheid oder auch auf der Pressekonferenz von Fed-Chef Jerome Powell zum Ausdruck kamen", urteilte der Ökonom Bastian Hepperle vom Bankhaus Lampe.