PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Der zu Wochenbeginn versuchten Erholung ist am Dienstag an den europäischen Aktienmärkten schon wieder die Luft ausgegangen. Nach zunächst noch freundlichem Start verlor der EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) an Fahrt und stand zuletzt so gut wie unverändert bei 3476,89 Punkten. Er hatte sich zunächst der Marke von 3500 Zählern angenähert, für den Sprung darüber fehlte es aber an den nötigen Impulsen.
Experten zufolge zögerten die Anleger vor wichtigen Ereignissen im Wochenverlauf. So könnte es am Mittwoch neue Anzeichen für die künftige US-Zinspolitik geben, wenn Notenbankchefin Janet Yellen in Washington vor dem Kongress spricht. Im Fokus stehen dabei nicht nur eine mögliche dritte Leitzinserhöhung in diesem Jahr, sondern auch Aussagen zum Abbau der aufgeblähten Bilanz. Außerdem warteten die Anleger auf die Berichtssaison, die im späteren Wochenverlauf in den USA ins Laufen kommt. Auch in Paris gab es vor diesem Hintergrund am späten Vormittag kaum Bewegung. Der französische Leitindex CAC-40 (CAC 40) stand dort mehr oder weniger stabil bei 5160,92 Zählern. Der Londoner FTSE 100 hingegen tendierte etwas schwächer. Er verlor zuletzt 0,66 Prozent auf 7321,17 Punkte. In der Branchenbetrachtung waren zyklische Aktien gefragt, während die als vergleichsweise konjunkturunabhängigen "defensiven" Werte nicht hoch im Kurs der Anleger standen. Der Teilindex des Automobilsektors (Stoxx 600 Automobiles & Parts RP) stieg um rund 1 Prozent und steuert so bereits auf den vierten Gewinntag in Folge zu, nachdem sich Experten zuletzt optimistischer geäußert hatten. Dicht dahinter folgen Minenwerte mit einem Zugewinn von 0,65 Prozent. Deutlich nach unten ging es hingegen für die Immobilien- und Lebensmittelbranchen, deren Sektorindizes jeweils gut 1 Prozent verloren. Um 0,67 Prozent fiel ferner der Index der Medienbranche - auch wenn sich Pearson (3:PSON) hier in London gegen den Trend stemmte. Die Titel des Bildungsverlags rückten um 6 Prozent vor, nachdem er den Verkauf von Anteilen an der weltgrößten Verlagsgruppe Penguin Random House ankündigte. Diese gehen an den Mehrheitseigner Bertelsmann.