PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Die wichtigsten Aktienmärkte Europas haben am Mittwoch im impulsarmen Handel keine gemeinsame Richtung gefunden. Während in Großbritannien und Spanien sowie auch in Deutschland Verluste verbucht wurden, legten die Börsen in Frankreich und Italien zu. Der schwach erwartete ifo-Geschäftsklima-Index, der die Stimmung in der deutschen Wirtschaft widerspiegelt, brachte kaum Impulse.
Der EuroStoxx 50 F:SX5E zeigte sich am späteren Vormittag prozentual unverändert bei 3205,93 Punkten. In Paris legte der Cac 40 (PSE:PCAC) um 0,17 Prozent auf 4366,75 Punkte zu, während der Mailänder FTSE MIB (AFF:XMB) nach überraschend positiven Daten zur Stimmung der Konsumenten in Italien um 0,11 Prozent stieg. In London sank der Leitindex FTSE 100 (ISE:UKX) um 0,27 Prozent auf 6657,96 Punkte. Der Ibex-35-Index (SIX:IB) in Madrid verlor 0,77 Prozent.
"Eine Belebung der deutschen Wirtschaftsaktivität zeichnet sich in den kommenden Monaten nicht ab. Die aufkommenden Konjunktursorgen in Europa werden tendenziell größer", interpretierte Analyst Ulrich Wortberg von der Helaba die ifo-Daten für September. Der fünfte aufeinander folgende Rückgang des vom Ifo-Institut ermittelten Geschäftsklimas habe sich zwar abgezeichnet, sei aber dennoch enttäuschend. "Die Erwartungskomponente ist stärker als erwartet gesunken", so Wortberg.
Im STOXX Europe 600 Source (XETRA:SDJ600) (DJX:SXXP) legte der Rohstoffsektor (DJX:SXPP) mit plus 0,37 Prozent am deutlichsten zu. In London etwa waren die Aktien von Fresnillo (LONDON:FRES) (ISE:FRES) (FES:FNL) Favorit mit plus drei Prozent, nachdem sie die UBS auf ihre "Most Preferred List" gesetzt hatte. Aktien auf dieser Liste trauen die UBS-Experten eine überdurchschnittliche Entwicklng innerhalb der Branche zu.
Unter den Einzelwerten stachen im EuroStoxx 50 erneut die Anteilsscheine von Philips Electronics NV (AMS:PHG) (ASX:PHIA) (FSE:PHI1) heraus. Sie profitierten weiter von der am Vortag bekannt gegebenen Aufspaltung des Elektronik-Unternehmens. Nach einem Plus von dreieinhalb Prozent am Dienstag legten die Papiere nun um weitere 2,04 Prozent zu. JPMorgan Chase & Co (XETRA:JPM), S&P Capital IQ oder auch die Societe Generale (XETRA:SOGN) hoben ihr Kursziel für die Aktie an. JPMorgan-Analyst Andreas Willi etwa sprach von einem entscheidenden und wichtigen Schritt, der Philips für Investoren mit der Zeit noch attraktiver mache.
In London verloren die Aktien der Royal Bank Scotland Group Plc (LONDON:RBS) (RBS) (ISE:RBS) (FSE:RYS) vor dem Börsengang der US-Tochter Citizens 1,45 Prozent. Die Privatkundenbank Citizens soll an diesem Tag in New York an die Börse gehen. Die Aktien allerdings wurden unterhalb der am Vortag bekannt gegebenen Preisspanne von 23 bis 25 US-Dollar an Investoren ausgegeben. RBS brachte die Aktien letztlich nur für 21,50 US-Dollar unter das Volk.
TNT Express (AMS:TNTE) (ASX:TNTE) büßten in Amsterdam elf Prozent ein und fielen damit so deutlich wie seit 20 Monaten nicht mehr. Der Paketdienstleister kappte wegen schwieriger gewordener Wettbewerbsbedingungen in Europa und zunehmenden Preisdrucks seine Gewinnschätzung für 2015. Die Anteilsscheine von Adecco F:ADEN gaben in der Schweiz um 3,99 Prozent nach. Die übliche saisonale Erholung im September sei bisher leicht schwächer ausgefallen sei als normalerweise üblich, hatte der Personaldienstleister während eines Investorentages mitgeteilt.