PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Nach dem neuerlichen Kursrutsch vom Vortag haben es die europäischen Anleger am Freitag ruhiger angehen lassen. Der EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) fiel zwar zwischenzeitlich mit 3356 Punkten auf einen weiteren Tiefststand seit März des Vorjahres zurück. Bis zum späten Vormittag dämmte er die Verluste jedoch bei 3367,82 Punkten auf 0,28 Prozent ein.
Auf Wochensicht tauchte er damit um weitere 4,5 Prozent ab, nachdem er bereits in der Vorwoche um 3,5 Prozent abgesackt war. Börsenbriefautor Hans Bernecker warnte davor, dass die Überhitzung der Aktienmärkte durch den aktuellen Rückschlag noch nicht ausreichend abgekühlt wurde.
In Paris fiel der CAC 40 (CAC 40) am Freitag um 0,20 Prozent auf 5141,14 Punkte, der Londoner FTSE 100 sank um 0,32 Prozent auf 7147,48 Punkte.
Gegen den Trend stabil zeigten sich vor allem Technologieaktien (STOXX Europe 600 Technology) und Autowerte (Stoxx 600 Automobiles & Parts RP). Sowohl die Aktien der Fahrzeughersteller als der zuliefernden Chipkonzerne profitierten von positiven Signalen vom chinesischen Automarkt. Im Januar stieg der Absatz für Passagierfahrzeuge hier um knapp 11 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Inklusive Lkws und Busse fiel der Anstieg sogar noch stärker aus.
Die Anteile von STMicroelectronics (9:STM) kletterten mit plus 1,3 Prozent an die Eurostoxx-Spitze, dicht gefolgt von Renault (9:RENA) mit einem Zuwachs von 0,8 Prozent.
Auch L'Oréal (9:OREP) waren bei den Anlegern in der Hoffnung auf einen Anteilsrückkauf ähnlich gefragt. Konzernchef Jean-Paul Agon signalisierte in einem Interview mit der "Financial Times" Bereitschaft, das 23 Prozent schwere Aktienpaket des Großaktionärs Nestlé (5:NESN) zurückzukaufen. Damit könnten die Franzosen ihr Ergebnis je Aktie deutlich nach oben treiben, rechnete Analystin Alicia Forry von Investec vor. Auch mit den Ergebnissen für das vergangenen Jahr und der Aussicht auf eine höhere Dividende überzeugte L'Oreal.