PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Der EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) hat am Donnerstag seine jüngste Erholung deutlich beschleunigt. Die mögliche Fusion der Autobauer Renault (9:RENA) und Nissan (20:7201) habe vor dem verlängerten Osterwochenende die Stimmung der Anleger gehoben, schrieb Analyst Michael Hewson vom Handelshaus CMC Markets.
Der EuroStoxx stieg um 0,91 Prozent auf 3361,51 Punkte, nachdem er am Montag noch auf den tiefsten Stand seit über einem Jahr abgerutscht war. Damit verzeichnete der Eurozonen-Leitindex ein Wochenplus von 1,92 Prozent. Für den zu Ende gehenden Monat März allerdings ergibt sich ein Kursrückgang von mehr als 2 Prozent und für das erste Quartal sogar ein Minus von rund 4 Prozent.
In Paris gewann der CAC 40 (CAC 40) am Donnerstag 0,72 Prozent auf 5167,30 Punkte. Der Londoner FTSE 100 (GB0001383545) rückte um 0,17 Prozent auf 7056,61 Zähler vor.
Im europäischen Branchenvergleich hatten die Aktien von Autobauern und -zulieferern (Stoxx 600 Automobiles & Parts RP) klar die Nase vorn: Der Subindex im marktbreiten Stoxx Europe 600 gewann dank eines Berichts über Fusionsgespräche von Renault und Nissan mehr als 3 Prozent. Schlusslicht war der Index der Reise- und Freizeitunternehmen , der um rund 1 Prozent nachgab.
Die Renault-Aktien setzten sich mit einem Plus von fast 6 Prozent an die CAC-Spitze, die Papiere des heimischen Konkurrenten PSA (9:PEUP) zogen um gut 3 Prozent an. Der Renault-Chef Carlos Ghosn treibe die Verschmelzung seines Unternehmens mit dem langjährigen japanischen Partner Nissan in Gesprächen voran, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf eingeweihte Personen. Entstehen solle ein neues Schwergewicht unter den Massenherstellern. Haken könnte es indes am Staatseinfluss: Die französische Regierung hat bei Renault ein gewichtiges Wörtchen mitzureden.
Am CAC-40-Ende sackten die Aktien von Sodexo (9:EXHO) um fast 16 Prozent ab. Der Caterer hatte seinen Ausblick gesenkt.
An der Spitze des FTSE 100 schnellten die Anteilscheine von GKN (3:GKN) um rund 9,5 Prozent in die Höhe. Die auf Industriekonzerne spezialisierte Beteiligungsgesellschaft Melrose (3:MRON) erreichte im Ringen um die Übernahme des Luftfahrt- und Autozulieferers ihr Mindestziel. Gut 50 Prozent des Aktienkapitals von GKN hatte zugestimmt. Die Aktien von Melrose gewannen fast 3,5 Prozent.
An der Spitze des schweizerischen Leitindex SMI (SMI) glänzte Swiss Re (5:SRENH) mit einem Plus von gut 2 Prozent. Der Rückversicherer ist weiterhin in Gesprächen mit Softbank (20:9984) über einen möglichen Einstieg des japanischen Telekom-Riesen.