PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Im Abwärtssog einer schwachen Wall Street haben auch Europas Börsen am Donnerstag erneut Verluste erlitten. Vor allem die sich ausweitende Schwäche an der US-Technologiebörse Nasdaq bereitete Investoren Sorgen. Wie schon am Vortag, schlossen sich europäische Technologieaktien der Talfahrt an der Nasdaq an. Damit könnte der September seinem Ruf als historisch schwacher Börsenmonat wieder gerecht werden.
Der EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) verlor 0,59 Prozent auf 3295,95 Punkte. Erstmals seit Ende März rutschte der Leitindex für die Schwergewichte der Eurozone unter die Marke von 3300 Punkten. Größter Kursverlierer in dem Index waren die Papiere des niederländischen Halbleiterausrüsters ASML (7:ASML), die um 4,6 Prozent absackten. Sie folgten damit den teils hohen Kursverlusten der US-Chipwerte. Chris Hussey von Goldman Sachs (NYSE:GS) verwies erneut auf die von den Schwellenländern Türkei und Argentinien ausgehenden großen Risiken für andere Regionen. Nach den hohen Verlusten der Währungen der beiden Länder könnten auch andere Emerging Markets Turbulenzen erleben, warnte der Chefstratege. Investoren nähmen daher Abstand von risikoreichen Anlagen. In Paris gab der Cac 40 (CAC 40) um 0,31 Prozent auf 5243,84 Punkte nach. Der Londoner FTSE 100 fiel um 0,95 Prozent auf 7313,40 Zähler. Analyst David Madden vom Broker CMC Markets führte für die Börsenschwäche die "traurigen globalen Handelsbeziehungen" an. Europas Händler hätten nach wie vor kein Interesse an risikoreichen Aktien.