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Aktien Europa Schluss: Talfahrt - Jahresplus des EuroStoxx fast weg

Veröffentlicht am 02.02.2018, 18:35
Aktualisiert 02.02.2018, 18:45
© Reuters.  Aktien Europa Schluss: Talfahrt - Jahresplus des EuroStoxx fast weg
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PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Die Abwärtsbewegung an Europas Börsen hat sich am Freitag nochmals beschleunigt. Der EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) rutschte um 1,51 Prozent auf 3523,28 Punkte ab. Im Vergleich zur Vorwoche weitete der Leitindex der Eurozone sein Minus damit auf 3,4 Prozent aus, was den größten Wochenverlust seit November 2016 bedeutete. Ein Großteil der in diesem Jahr erzielten Gewinne ist damit in den vergangenen Tagen wieder hinfällig geworden.

Grund für die Verluste bleibt der Gegenwind von den Anleihe- und Währungsmärkten. "Insbesondere die europäischen Indizes scheinen den Kampf gegen anziehende Zinsen und den starken Euro zunächst verloren zu haben", fassten die Experten von Lynxbroker das Geschehen der vergangenen Tage zusammen. Während der Euro zuletzt auf den höchsten Stand seit Ende 2014 gestiegen war, erreichte die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen am Freitag den höchsten Stand seit September 2015.

Der französische Cac 40 (CAC 40) fiel um 1,64 Prozent auf 5364,98 Zähler. Für den Londoner FTSE 100 (GB0001383545) ging es weniger deutlich um 0,63 Prozent auf 7443,43 Punkte abwärts. Er hatte sich zuvor aber auch nicht so stark entwickelt. Seit Jahresbeginn liegt der "Footsie" bereits mit mehr als 3 Prozent im Minus.

In dem schwachen Marktumfeld gab es in der Branchenwertung keine Gewinner. Den kleinsten Verlust erlitt der Teilindex des Versicherungssektors (Stoxx 600 Insurance PR) mit minus 0,3 Prozent. Mit bis zu 2,7 Prozent kamen derweil die Chemie- (Stoxx 600 Chemicals PR) und Rohstoffsektoren (Stoxx 600 Basic Resources PR) am deutlichsten unter Druck.

In letzterer Branche wurde als Belastung auf sinkende Metallpreise verwiesen. Titel des Stahlkonzerns ArcelorMittal (LU0323134006) waren in Paris mit Abgaben von fast 4 Prozent der größte Verlierer. Im britischen FTSE lag die Bergbauaktie von Glencore (3:GLEN) mit Abgaben von mehr als 4 Prozent ganz hinten.

Im Eurostoxx waren die Titel der Deutschen Bank (4:DBKGn) nach Zahlen mit einem Kursrutsch um mehr als 6 Prozent mit Abstand das Schlusslicht. Das größte deutsche Geldhaus fuhr 2017 erneut einen Jahresverlust ein. Zudem wird mit noch höher als bislang erwarteten Kosten im laufenden Jahr gerechnet.

In London stemmten sich Astrazeneca (3:AZN) letztlich mit einem 3-prozentigen Aufschlag gegen den Markt. Wenngleich der Gewinn wohl weiter sinken wird, rechnet der Pharmakonzern für 2018 nach jahrelangen Rückgängen aber immerhin wieder mit höheren Erlösen.

Zweitbester Wert im FTSE waren die Vodafone-Aktien (3:VOD). Abermalige Gespräche mit Liberty Global über einen möglichen Kauf von Geschäftsteilen hievten die Papiere deutlich ins Plus. Vor dem Bekanntwerden noch im Minus liegend, zogen die Titel letztlich um 2,38 Prozent an.

Papiere der BT Group (3:BT) dagegen rutschten nach Zahlen um 2 Prozent ab, zeigten sich dabei auch deutlich erholt von ihrem Tief. Analyst Michael Bishop von Goldman Sachs (NYSE:GS) wertete regulatorische Risiken für den Telekomanbieter als nach wie vor nicht ausgeräumt und somit als Unsicherheitsfaktor.

In Amsterdam sackten die Aktien des Lichtspezialisten Philips (DE:PHI1) Lighting (7:LIGHT) nach Jahreszahlen um 2,5 Prozent ab - ebenfalls erholt vom Tagestief. Die Analysten von Morgan Stanley (NYSE:MS) verwiesen zur Begründung auf einen voraussichtlichen Rückgang der Barmittel. Diese seien stets Anlass zur Sorgen gewesen. Zudem stünden die Preise von LED-Produkten unter Druck.

Positiv fielen die Aktien des Stromproduzenten Fortum (16:FORTUM) auf, die nach Zahlen in Helsinki um knapp 2 Prozent anzogen. Der künftige Großaktionär des deutschen Stromerzeugers Uniper (4:UN01) hat im vergangenen Geschäftsjahr mehr verdient. Das Unternehmen profitierte von höheren Strompreisen, Zukäufen sowie Sondererträgen.

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