PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Die wichtigsten europäischen Aktienmärkte haben am Montag an die nachgebende Tendenz vom Freitag angeknüpft. Ein enttäuschender Ifo-Geschäftsklimaindex dämpfte die Kauflust der Anleger. Belastung kam zudem von negativen Vorgaben der asiatischen Börsen, nachgebenden Ölpreisen und einem festeren Eurokurs.
Der EuroStoxx-50-Index (Euro Stoxx 50) notierte am Vormittag zuletzt 1,06 Prozent tiefer bei 3107,70 Punkten. Der Leitindex der Eurozone hatte bereits am Freitag um 0,34 Prozent nachgegeben, war auf Wochensicht aber um fast 3 Prozent gestiegen. Der Pariser CAC-40-Index (CAC 40) verlor am Morgen 0,92 Prozent auf 4527,58 Punkte. In London fiel der Leitindex FTSE 100 (ISE:UKX) um 0,57 Prozent auf 6274,17 Punkte.
Die Stimmung in deutschen Unternehmen hat sich im April überraschend eingetrübt. Das Ifo-Geschäftsklima fiel zum Vormonat um 0,1 Punkte auf 106,6 Zähler, während Volkswirte mit einem Anstieg auf 107,1 Punkte gerechnet hatten. Die konjunkturelle Dynamik sei weiterhin schwach, kommentierte Analystin Viola Julien von der Landesbank Helaba die Konjunkturdaten.
Aus Branchensicht waren Rohstoffwerte (DJX:SXPP) im Stoxx-600-Index mit einem Minus von 2,74 Prozent wieder einmal schwächster Sektor in Europa. Auch Ölaktien (DJX:SXEP) verloren mit einem Abschlag von 1,35 Prozent überdurchschnittlich. Ebenfalls in schwacher Verfassung präsentierten sich Banken-Titel (DJX:SX7P), die um 1,40 Prozent absackten.
Unter den Einzelwerten im EuroStoxx 50 standen Philips (XETRA:PHI1) (ASX:PHIA) im Fokus. Die Aktien des niederländischen Elektronikkonzerns verbilligten sich am Ende des Eurozone-Leitindex um 4,57 Prozent. Zuvor hatte Philips unerwartet gut ausgefallene Umsatz- und Ergebniszahlen für das erste Quartal veröffentlicht. Anleger zweifelten allerdings am Erfolg des Verkaufs der Lichttechniksparte. Im Januar war der angedachte milliardenschwere direkte Verkauf des Bereichs vorerst geplatzt. Nun stellte Konzernchef Frans van Houten auch einen Börsengang der Sparte statt eines Verkaufs in Aussicht. Händler fanden das weniger attraktiv als eine Veräußerung.
Mit einem Verlust von rund 3 Prozent zeigten sich auch die Papiere von Fiat Chrysler (NYSE:FCAU) nicht gerade in berauschender Form. Der Autokonzern beordert wegen Sicherheitsrisiken im Zusammenhang mit einer Automatikschaltung weltweit 1,1 Millionen Fahrzeuge in die Werkstätten. Betroffen seien Dodge Charger und Chrysler 300 Limousinen sowie Jeep Grand Cherokee SUV.