PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Die europäischen Aktienmärkte haben sich am Freitag von den Vortagesverlusten erholt. Am Mittag legte der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 um 0,94 Prozent auf 4484,04 Punkte zu. Der französischen Cac 40 zog um 1,05 Prozent auf 7464,54 Punkte an, während der britische FTSE 100 um 0,76 Prozent auf 7633,92 Punkte anzog.
Damit präsentierten sich die Märkte erstaunlich stabil. "Die über den Erwartungen ausgefallenen Zahlen zur US-Inflation haben an den Finanzmärkten nur temporär Spuren hinterlassen", stellten die Volkswirte der Landesbank Helaba angesichts der US-Daten vom Vortag fest. "Letztlich wird aber weiterhin damit gerechnet, dass die US-Notenbank bis zum Ende dieses Jahres Zinssenkungen im Umfang von 125 Basispunkten vornehmen wird." Dies zeugt von einer weiterhin hohen Zuversicht an den Märkten.
Der Zinsoptimismus spiegelte sich in dem anhaltenden Anstieg der Immobilienwerte wider. Auch andere zinssensible Sektoren wie Technologieaktien waren gefragt.
Bauwerte profitierten unterdessen von den Gewinnen des Schwergewichts Vinci (EPA:SGEF) . Mit seiner neuen Prognose für den freien Mittelzufuss (Free Cashflow) übertreffe der die alte Schätzung deutlich, so Analyst Gregor Kuglitsch von der Bank UBS (SIX:UBSG). Die Aktie gewann knapp zwei Prozent.
Die Auslieferungszahlen von Airbus (EPA:AIR) für das Jahr 2023 ließen die Aktien des europäischen Flugzeugherstellers zugleich um 2,5 Prozent steigen.
Selbst die Verluste der Luxuswerte bremsten den Gesamtmarkt nicht. Aktien von LVMH (EPA:LVMH) und Kering (EPA:PRTP) reagierten mit Verlusten von 1,2 bzw. 1,7 Prozent auf eine Gewinnwarnung von Burberry (LON:BRBY) , deren Aktien zuletzt um 7,6 Prozent nachgaben.
Der britische Bekleidungshersteller hatte am Morgen seine Gewinnerwartungen gesenkt, nachdem der Umsatz im wichtigen Geschäftsmonat Dezember gefallen war. Nach Ansicht der Analysten von JPMorgan (NYSE:JPM) ist die Gewinnwarnung für gesamte Branche relevant. So habe Burberry auf eine Nachfrageschwäche für Luxusgüter insgesamt hingewiesen. Die Probleme des britischen Unternehmens verteilten sich zudem auf alle Absatzgebiete und ganz besonders auf die wichtige Region Asien-Pazifik.