FRANKFURT (dpa-AFX) - Der deutsche Aktienmarkt dürfte nach seinem schwachen Wochenauftakt auch am Dienstag zunächst nicht in Schwung kommen. Daran änderte auch gute Wirtschaftsdaten ausd Deutschland nichts. Die Gesamtproduktion im verarbeitenden Gewerbe verzeichnete im Januar den höchsten Zuwachs seit September 2009. Die Anleger üben sich dennoch i8n Zurückhaltung, steht doch am Donnerstag mit der Leitzinsentscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB) eine wichtige Entscheidung bevor.
Der X-Dax als Indikator für den deutschen Leitindex (DAX) deutete eine Dreiviertelstunde vor Beginn des Xetra-Hauptgeschäfts auf ein Minus von 0,52 Prozent hin. Der deutsche Leitindex hatte sich zuletzt in drei starken Wochen in der Spitze um über 10 Prozent erholt. Der Future auf den EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) signalisierte am Dienstagmorgen ebenfalls Verluste für den Leitindex der Eurozone.
Ein Stimmungsdämpfer kam am Morgen erneut aus China: Die Exporte aus dem Reich der Mitte waren im Februar so stark gefallen wie seit vielen Jahren nicht mehr. Das belastet laut Aktienhändler Mark Lee von der London Capital Group auch in Europa den Start.
Auch die Berichtssaison setzte Zeichen: Unter den deutschen Einzelwerten profitierte Merck (NYSE:MRK) KGaA (XETRA:MRK) von positiv aufgenommenen Geschäftszahlen. Beim Broker Lang & Schwarz waren die Aktien des Pharma- und Chemiekonzerns mit einem knappen Plus einer der wenigen vorbörslichen Gewinner im Dax. Analyst Peter Spengler von der DZ Bank zeigte sich in einer ersten Einschätzung zufrieden: Die Ergebnisse des vierten Quartals hätten die Erwartungen getoppt, und auch der erste Ausblick auf das laufende Jahr sei positiv.
Dagegen ging es für die RWE-Titel (XETRA:RWEG) nach endgültigen Jahreszahlen des Versorgers um über 2 bergab. Ein Händler sah allerdings keine Überraschung in den Nachrichten aus Essen. Der Ausblick sei bestätigt worden. Ein Börsengang von Newco werde für das vierte Quartal in Aussicht gestellt. Der Börsianer sah insgesamt keine stärkeren Impulse für die Aktien.
Beim Halbleiterkonzern Dialog Semiconductor (DE:DLGS) (ETR:DLG) mussten die Anleger indes einen vorbörslichen Kursrutsch von fast 7 Prozent verkraften.