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Aktien Frankfurt: Brexit- und Handels-Optimismus treibt Dax weiter an

Veröffentlicht am 05.09.2019, 12:04
Aktualisiert 05.09.2019, 12:10
© Reuters.  Aktien Frankfurt: Brexit- und Handels-Optimismus treibt Dax weiter an
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FRANKFURT (dpa-AFX) - Am deutschen Aktienmarkt hält die gute Stimmung an. Weitere Abstimmungsschlappen für den britischen Premier Boris Johnson und seine No-Deal-Brexit-Pläne erfreuten die Investoren am Donnerstag ebenso wie neue Gespräche im Handelskonflikt zwischen den USA und China. Der Dax (DAX) baute seine deutlichen Vortagesgewinne aus und überwand die 50-Tage-Linie, die als Indikator für den mittelfristigen Trend gilt. Bis zum Mittag stieg der Leitindex um 0,82 Prozent auf 12 123,18 Punkte. Damit bewegte sich das Börsenbarometer weiter auf dem Niveau von Anfang August.

Der MDax (MDAX) der mittelgroßen Unternehmen gewann 0,39 Prozent auf 25 847,01 Punkte. In Europa ging es für den EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) um knapp 0,8 Prozent nach oben.

Wie chinesische Staatsmedien berichteten, sollen neue direkte Gespräche zwischen den beiden Handelsstreitparteien USA und China Anfang Oktober im Rahmen des regelmäßigen strategischen Wirtschafts- und Handelsdialogs beider Länder in Washington stattfinden. Auf der Arbeitsebene sollen "bedeutende Fortschritte" bereits Mitte September vorbereitet werden.

"Die Nachrichten müssen mit besonderer Vorsicht genossen werden", sagte Analyst Neil Wilson vom Handelshaus Markets.com. Vor nicht allzu langer Zeit seien die Märkte bereits mit der Hoffnung auf einen kurz bevorstehenden Deal in den Rally-Modus übergegangen, und nun reagierten sie schon allein darauf positiv, dass wie erwartet tatsächlich bald weitere Gespräche stattfinden sollen.

Mit Blick auf den Brexit gab die britische Regierung ihren Widerstand gegen ein Gesetz auf, das einen ungeregelten Brexit verhindern soll, wie die britische Nachrichtenagentur PA berichtete. Demnach einigte sich die Regierung mit der Opposition, den Gesetzentwurf im Oberhaus nicht länger durch Verfahrenstricks aufzuhalten. Das Gesetz scheint damit so gut wie sicher rechtzeitig vor dem Beginn der Zwangspause des Parlaments nächste Woche in Kraft treten zu können.

Hierzulande und auch europaweit standen Autobauer und -zulieferer (Stoxx 600 Automobiles & Parts RP) in der Gunst der Anleger recht weit oben. Volkswagen (4:VOWG_p), BMW (4:BMWG) und Daimler (4:DAIGn) hatten im August starke Absatzanstiege auf dem wichtigen US-Markt erzielt. Die Aktien der Unternehmen gewannen jeweils rund 2 Prozent. Unter den Zulieferern schnellten die Anteilsscheine des Kabelspezialisten Leoni (4:LEOGn) um fast 7 Prozent in die Höhe.

In dem freundlichen Umfeld erholten sich die Papiere von Thyssenkrupp (4:TKAG) etwas von ihren monatelangen Verlusten und zogen um gut 5 Prozent an. Allerdings muss der Essener Industrie- und Stahlkonzern wegen seines drastisch gesunkenen Aktienkurses den Dax mit Wirkung zum 23. September verlassen. Ersetzt wird das Traditionsunternehmen wie zuvor erwartet durch den Triebwerksbauer MTU (4:MTXGn). Dessen Anteilsscheine fielen um knapp 1 Prozent.

Am MDax-Ende fielen die Papiere von Scout24 (4:G24n) um rund 3 Prozent auf 51,35 Euro. Die beiden Finanzinvestoren Hellmann & Friedman hatten zuvor nach der bereits im Mai gescheiterten Übernahme des Online-Marktplatzbetreibers ihr Aktienpaket in Höhe von etwas mehr als sechs Prozent an institutionelle Investoren für 52 Euro je Anteilsschein verkauft.

An der Spitze des Nebenwerte-Index SDax (SDAX) beendeten die Aktien von Eckert & Ziegler (4:EUZG) ihre mehrtägige Korrektur und gingen wieder auf Rekordjagd. Zuletzt stand ein Plus von gut 9 Prozent zu Buche. Analyst Aliaksandr Halitsa von der Privatbank Hauck & Aufhäuser lobte das Medizin- und Strahlentechnik-Unternehmen als "König der Präzisionsonkologie". Mit seiner Radiopharma-Sparte seien die Berliner der größte Profiteur steigender Nachfrage nach Gallium-68 zur Lokalisierung und Behandlung von Tumoren.

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