FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Hoffnung auf eine Beilegung des US-chinesischen Handelskonflikts hat den deutschen Aktienmarkt am Freitag nur kurzzeitig gestützt. Gegen Mittag gab der Dax um 0,22 Prozent auf 11 148,77 Punkte moderat nach. Damit setzt sich die jüngste Stagnation fort. Auf Wochensicht zeichnet sich für den Leitindex nach der jüngsten Erholung ein Verlust von gut einem Prozent ab.
Am frühen Nachmittag werden mit dem US-Arbeitsmarktbericht für den Monat Januar die wohl wichtigsten Konjunkturdaten der Woche veröffentlicht. Vor diesen Zahlen könnten sich Börsianer wie so oft in Zurückhaltung üben. Nach einer starken Zunahme der Beschäftigung im Dezember könnte der Januar Experten zufolge eine Gegenbewegung zeigen.
Der MDax (MDAX) als Index mittelgroßer Unternehmen stieg um 0,41 Prozent auf 23 772,20 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) gab wie der Dax leicht nach.
Mit Blick auf die Unternehmen ist die Deutsche Bank (4:DBKGn) erneut in den Fokus gerückt. Nach einem laut Analysten schwachen Anleihengeschäft des Geldhauses im vierten Quartal fiel der Aktienkurs um 3,1 Prozent an das Ende des Dax. "Das Unvermögen der Deutschen Bank, im Anleihengeschäft die Trendwende zu schaffen, bereitet uns Sorgen", sagte Analyst Kian Abouhossein von JPMorgan (NYSE:JPM).
Die Fondstochter DWS (4:DWSG) der Deutsche Bank kämpft derweil weiter damit, dass Kunden Kapital abziehen. Die DWS will die Kosten weiter senken. Der Kurs reagierte mit einem Anstieg um knapp 2 Prozent.
Thyssenkrupp (4:TKAG) lagen mit einem Aufschlag von knapp 3 Prozent an der Dax-Spitze. Chef Guido Kerkhoff räumte auf der Hauptversammlung in Bochum Versäumnisse bei der Konzernentwicklung ein und gelobte Besserung.
Für die Aktien von Daimler (4:DAIGn) ging es nach einem positiven Analystenkommentar der US-Bank Morgan Stanley (NYSE:MS) um 1,2 Prozent nach oben. Die Papiere von Adidas (4:ADSGN) büßten 2,7 Prozent ein. Die Großbank UBS (SIX:UBSG) äußerte sich skeptisch zum Nordamerika-Geschäft des Sportartikelherstellers.
Die Immobiliengesellschaft Vonovia (4:VNAn) verkauft ihren Anteil an der Deutsche Wohnen (0:DWNId) für rund 700 Millionen Euro an Investoren. Vor gut drei Jahren war Vonovia mit einer Übernahme der Deutsche Wohnen gescheitert. Deren Aktienkurs büßte knapp 2 Prozent ein, Papiere der Vonovia gewannen 0,6 Prozent.
Aktien des Aromen- und Duftstoffherstellers Symrise (4:SY1G) stiegen um 2,5 Prozent. Der Zukauf eines Anbieters natürlicher Inhaltsstoffe für Heimtiernahrung in den USA kam am Markt gut an.