FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Optimismus der Anleger am deutschen Aktienmarkt ist auch am zweiten Handelstag des Jahres ungebrochen. Der Leitindex Dax (DAX) knüpfte am Dienstag an seine deutlichen Vortagesgewinne an und zog bis zum frühen Nachmittag um 0,95 Prozent auf 16 173,10 Punkte an.
Zu Wochenbeginn hatte der Dax erstmals seit den Höchstständen vom November wieder über 16 000 Zählern geschlossen. Marktteilnehmer begründen die gute Stimmung mit der Aussicht, dass die Coronavirus-Variante Omikron die weltweite Konjunktur nicht stärker in Mitleidenschaft ziehen dürfte.
"Je mehr Daten zur Verfügung stehen, desto mehr zeichnet sich ab, dass Omikron zwar sehr ansteckend ist, aber keine entsprechend hohen Krankenhauseinweisungen zur Folge hat", schrieb Analyst Jeffrey Halley vom Handelshaus Oanda. Das Gegenteil scheine vielmehr der Fall zu sein, eine Erholung der weltweiten Konjunktur scheine folglich nicht in Gefahr.
Für den MDax (MDAX) der mittelgroßen Unternehmen ging es um 0,43 Prozent auf 35 641,04 Punkte nach oben. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) gewann 1,2 Prozent.
Derweil blieben Luftfahrtwerte wie schon am Montag gefragt. So zogen Lufthansa (4:LHAG) an der MDax-Spitze um 4,8 Prozent und Fraport (4:FRAG) um 3,9 Prozent an. Marktteilnehmer verwiesen auf die jüngsten Studiendaten, wonach das Risiko schwerer Krankheitsverläufe mit Omikron geringer ist als bei der Delta-Variante. Zudem lockerte die Bundesregierung die wegen der starken Ausbreitung der Omikron-Variante verhängten Einreisebeschränkungen für Großbritannien, Südafrika und andere Länder.
Auch die konjunktursensiblen Autowerte standen in der Gunst der Anleger erneut weit oben. Im Dax hatten die Papiere von Daimler (4:DAIGn) mit einem Plus von 5,6 Prozent die Favoritenrolle inne. Die Präsentation eines Konzeptautos von Mercedes mit Elektroantrieb verlieh Börsianern zufolge den Anteilsscheinen Auftrieb.
Die Entspannungssignale mit Blick auf Omikron hingegen belasteten Aktien aus den Corona-Gewinnerbranchen wie etwa die Papiere von Lieferdiensten. So knickten unter den größten Dax-Verlierern Delivery Hero (4:DHER) um knapp drei Prozent und Hellofresh (105:HFGG) um fast sieben Prozent ein. Die Menschen bestellen zwar weiterhin fleißig fertige Speisen für daheim, gehen aber auch wieder mehr essen. Investoren schichten insofern vermehrt von Aktien der Corona-Profiteure in andere Sektoren um, die von einem Ende der Pandemie und einer vollständigen Öffnung der Wirtschaft profitieren sollten.
BASF (4:BASFN) will Aktien für bis zu drei Milliarden Euro zurückkaufen. Analyst Chris Counihan von der Investmentbank Jefferies sprach von einem ersten Signal, dass die Anleger an der Gewinn- und Barmittelentwicklung des Chemiekonzerns teilhaben. Die Anteilsscheine zogen um mehr als vier Prozent an.
Der Euro (EU0009652759) wurde zuletzt mit 1,1282 US-Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs am Montag auf 1,1355 (Freitag: 1,1326) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,8807 (0,8829) Euro.
Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von minus 0,26 Prozent am Vortag auf minus 0,23 Prozent. Der Rentenindex Rex (DE0008469107) fiel um 0,19 Prozent auf 143,83 Punkte. Der Bund-Future gewann 0,21 Prozent auf 170,91 Punkte.