FRANKFURT (dpa-AFX) - Auch starke Daten vom US-Arbeitsmarkt haben den Dax (DAX) am Freitagnachmittag nicht befeuern können. Zwar drehte der Leitindex kurzzeitig ins Plus, er gab die Gewinne jedoch ebenso rasch wieder ab. Zuletzt trat der Dax mit einem Minus von 0,05 Prozent auf 11 167,57 Zähler quasi auf der Stelle. Die Beschäftigung in den USA ist im Januar überraschend stark gestiegen.
Für den Dax setzte sich damit die jüngste Stagnation fort. Auf Wochensicht zeichnet sich für den Leitindex nach der jüngsten Erholung ein Verlust von gut einem Prozent ab.
Der MDax (MDAX) als Index mittelgroßer Unternehmen stieg am Freitag um 0,4 Prozent auf 23 769,33 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) gab moderat nach.
Im Blick stehen unverändert die US-chinesischen Handelsgesprächen in Washington. Obwohl es hier kleine Fortschritte gebe, bleibt laut dem Analyst Pierre Veyret vom Broker ActivTrades "bis zu einer Einigung noch viel zu tun". Aktienstratege Paul Quinsee von JPMorgan (NYSE:JPM) ist der Ansicht, "dass die Handelsspannungen und Zölle das größte Risiko für die Aktienmärkte darstellen".
Mit Blick auf die Unternehmen ist die Deutsche Bank (4:DBKGn) erneut in den Fokus gerückt. Nach einem laut Analysten schwachen Anleihengeschäft des Geldhauses im vierten Quartal fiel der Aktienkurs um 3,7 Prozent an das Ende des Dax. "Das Unvermögen der Deutschen Bank, im Anleihengeschäft die Trendwende zu schaffen, bereitet uns Sorgen", sagte Analyst Kian Abouhossein von JPMorgan.
Die Fondstochter DWS (4:DWSG) der Deutsche Bank kämpft derweil weiter damit, dass Kunden Kapital abziehen. Die DWS will jedoch die Kosten weiter senken. Der Kurs reagierte mit einem Anstieg um 1 Prozent.
Thyssenkrupp (4:TKAG) lagen mit einem Aufschlag von knapp 3 Prozent an der Dax-Spitze. Chef Guido Kerkhoff räumte auf der Hauptversammlung in Bochum Versäumnisse bei der Konzernentwicklung ein und gelobte Besserung.
Für die Aktien von Daimler (4:DAIGn) ging es nach einem positiven Analystenkommentar der US-Bank Morgan Stanley (NYSE:MS) um 1,4 Prozent nach oben. Die Papiere von Adidas (4:ADSGN) büßten 2,9 Prozent ein. Die Großbank UBS (SIX:UBSG) äußerte sich skeptisch zum Nordamerika-Geschäft des Sportartikelherstellers.
Die Immobiliengesellschaft Vonovia (4:VNAn) verkauft ihren Anteil an der Deutsche Wohnen (0:DWNId) für rund 700 Millionen Euro an Investoren. Vor gut drei Jahren war Vonovia mit einer Übernahme der Deutsche Wohnen gescheitert. Deren Aktienkurs büßte knapp 2 Prozent ein, Papiere der Vonovia gewannen 0,7 Prozent.
Aktien des Aromen- und Duftstoffherstellers Symrise (4:SY1G) stiegen um 1,9 Prozent. Der Zukauf eines Anbieters natürlicher Inhaltsstoffe für Heimtiernahrung in den USA kam am Markt gut an.
Am deutschen Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von 0,05 Prozent am Donnerstag auf 0,04 Prozent. Der Rentenindex Rex (DE0008469107) stieg um 0,06 Prozent auf 142,24 Punkte. Der Bund-Future (DE0009652644) gab um 0,03 Prozent auf 165,06 Punkte nach.
Der Euro zeigte sich nach den US-Arbeitsmarktdaten stabil. Die Gemeinschaftswährung wurde zuletzt mit 1,1470 US-Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Donnerstag auf 1,1488 Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,8705 Euro gekostet.