FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax (DAX) hat seine am Dienstag erzielten Gewinne ausgebaut. Der deutsche Leitindex stieg am Mittwochvormittag um 0,89 Prozent auf 12 774,76 Punkte und stand damit wieder auf dem Niveau von Mitte Juni.
Für den MDax (MDAX) der mittelgroßen Unternehmen ging es um 0,83 Prozent hoch auf 26 903,91 Punkte. Der Technologiewerte-Index TecDax (TecDAX) gewann 0,79 Prozent auf 2874,26 Zähler. Der EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) als Leitindex der Eurozone legte ähnlich deutlich zu.
Laut Händlern wirkte der positive Einfluss von US-Notenbankchef Jerome Powell nach, der den Märkten am Vortag schon einen Schub versetzt hatte. Powell hatte sich vor dem US-Senat positiv zur US-Wirtschaft geäußert und für Freihandel plädiert. US-Präsident Donald Trump hingegen hatte zuletzt eine Reihe von Handelskonflikten ausgelöst und unter anderem auf Produkte aus China und der EU Zölle eingeführt. Der Notenbankchef habe den Anlegern ihre Zuversicht zurückgegeben, schrieb Analyst Mike van Dulken vom Handelshaus Accendo Markets.
Am Mittwoch herrschte dementsprechend die Hoffnung vor, dass sich der Handelsstreit entschärfen könnte, zumal EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker den erhofften Termin bei Donald Trump bekommen hatte. Schwerpunkt der Gespräche am 25. Juli soll die Frage sein, wie sich die transatlantischen Handelsbeziehungen und die wirtschaftlichen Partnerschaft verbessern lassen.
Händlern zufolge wird am Markt nun darauf spekuliert, dass Juncker die Kompromissbereitschaft von Trump in puncto Autozölle abklopfen will. Dies gab den Aktien der Automobilhersteller (Stoxx 600 Automobiles & Parts RP) europaweit Auftrieb. Hierzulande zogen BMW (4:BMWG), Daimler (4:DAIGn) und Volkswagen (4:VOWG_p) zwischen 1 und gut 2 Prozent an.
Unter den weiteren Favoriten im Dax gewannen die Papiere der Lufthansa (4:LHAG) rund 2 Prozent. Sie profitierten von einem angehobenen Ausblick des US-Konkurrenten United Continental (1:UAL).
Am TecDax-Ende sackten die Anteilsscheine der Software AG (4:SOWGn) um mehr als 6 Prozent ab. Der Softwarekonzern hatte zwar auf der Ergebnisseite positiv überrascht. Marktbeobachter fanden aber ein Haar in der Suppe, weil das Geschäft mit Software für die Integration digitaler Prozesse enttäuscht habe. Zudem sei der unerwartet deutliche Gewinnanstieg den etablierten, perspektivisch aber weniger interessanten Softwarelösungen zu verdanken.