NEW YORK (dpa-AFX) - Trotz der zins- und geopolitischen Sorgen steuern die US-Aktienmärkte am Dienstag nach ihrem schwachen Wochenauftakt auf eine Stabilisierung zu. Dies galt eine Stunde vor dem Auftakt vor allem für den Dow Jones Industrial , der vom Broker IG 0,6 Prozent höher auf 37 973 Punkte taxiert wurde. Die Indikation für den technologielastigen Nasdaq 100 schaffte es zuletzt auch knapp mit 0,1 Prozent ins Plus.
Anleger schauen weiter kritisch auf die Situation im Nahen Osten, die zuletzt gemeinsam mit neuer Zinsunsicherheit auf den Kursen lastete. Israel wägt eine Reaktion auf einen Angriff des Iran vom Wochenende ab mit dem internationalen Rückhalt. Außerdem wird die erwartete Zinswende in den USA wieder kritischer hinterfragt wegen guter Wirtschaftsdaten und neuer Inflationssorgen, die von den geopolitischen Krisen ausgehen könnten.
Laut dem UBS-Experten Mark Haefele dürfen Anleger weiter darauf hoffen, dass es durch diplomatische Bemühungen gelingt, einen Teufelskreis in Nahost abzuwenden. Er rät dazu, die derzeitigen Risiken lediglich kritisch zu beobachten und langfristige Investmentgedanken nicht über Bord zu werfen. Dafür spreche eine ordentliche Berichtssaison, die am Dienstag vereinzelt gute Nachrichten mit sich brachte.
Allen voran galt dies für UnitedHealth (NYSE:UNH) , denn der Krankenversicherer übertraf mit seinen Quartalszahlen deutlich die Erwartungen. Trotz der Kosten, die im Zusammenhang mit einem Cyberangriff auf eine Tochtergesellschaft anfielen, kam es auch gut an, dass die Jahresziele bestätigt wurden.
Die UnitedHealth-Aktien zogen vorbörslich um fast acht Prozent an und verschafften damit auch manchen anderen Branchenwerten Rückenwind. Aktien von CVS Health (NYSE:CVS) zum Beispiel gewannen fast vier Prozent. Die Hacker-Attacke hatte jüngst die ganze Gesundheitsbranche in Aufruhr versetzt, weil branchenweit wichtige Zahlungs- und Datennetze lahmgelegt wurden. Die Aufräumarbeiten sind immer noch im Gange.
Die Serie jüngster Bankenzahlen setzte sich fort: Auffällig entwickelten sich vorbörslich vor allem die Aktien von Morgan Stanley (NYSE:MS) , indem sie 3,8 Prozent zulegten. Dem folgten auch die Aktien der Bank of America (NYSE:BAC) , indem sie es nach den Zahlen vorbörslich mit gut einem Prozent ins Plus schafften. Auch die Titel der Bank of New York Mellon (NYSE:BK) stiegen vorbörslich um 0,7 Prozent.
Bei Johnson & Johnson (NYSE:JNJ) wirkte sich das positive Feedback auf die Zahlen nicht stützend aus, vorbörslich ging es hier um 0,7 Prozent bergab in Richtung des Oktober-Tiefs. Ein erzielter Milliardengewinn, der höher als erwartet ausfiel, verpuffte. Der Konsumgüterkonzern grenzte auch seine Jahresziele ein - sowohl am oberen als auch am unteren Ende.
An der Nasdaq-Börse waren die Tesla-Papiere (NASDAQ:TSLA) vorbörslich mit zwei Prozent ein klarer Verlierer. Der Kurs des Elektroautobauers droht erstmals seit fast einem Jahr wieder unter die 160-Dollar-Marke zu fallen. Für Aufsehen gerade in Deutschland sorgten Berichte, wonach Tesla einen Stellenabbau prüft, der auch das einzige europäische Werk in Grünheide bei Berlin treffen könnte.
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