NEW YORK (dpa-AFX) - Der Erholungskurs an der Wall Street nach dem Brexit-Schock hat sich am Freitag fortgesetzt. Die Ausschläge hielten sich vor dem feiertagsbedingt langen Wochenende in den USA allerdings in Grenzen. Am Montag bleiben die US-Börsen wegen des Unabhängigkeitstags geschlossen.
Der Dow Jones Industrial (Dow Jones Industrial Average) überwand im New Yorker Vormittagshandel kurz die viel beachtete Marke von 18 000 Punkten und machte damit seine deutlichen Verluste nach dem Brexit-Votum nahezu komplett wett. Zuletzt stand der Leitindex 0,15 Prozent im Plus bei 17 956,22 Punkten.
Am Donnerstag hatte der Dow 1,33 Prozent fester geschlossen und damit gerade noch so eine positive Monatsbilanz von 0,8 Prozent geschafft. Für das erste Halbjahr stand ein Plus von knapp 3 Prozent zu Buche.
Der marktbreite S&P 500 (S&P 500) legte am Freitag um 0,18 Prozent auf 2102,55 Zähler zu. Der technologiewertelastige Nasdaq 100
Der Brexit war an der Wall Street kein marktbeherrschendes Thema mehr. Stattdessen dominierten Unternehmensnachrichten und Konjunkturdaten das Geschehen.
Im Fokus standen vor allem die Halbleiter-Aktien, nachdem der Chiphersteller Micron Technology (NASDAQ:MU) (XETRA:MTE) tiefer in die roten Zahlen gerutscht war als erwartet. Der Konzern sprach von einem herausfordernden Marktumfeld. Die Micron-Aktie selbst brach um annähernd 10 Prozent ein und zog andere Technologiefirmen mit runter: Die Aktien der Festplatten-Hersteller Western Digital (NYS:WDC) (FSE:WDC) und Seagate verloren jeweils rund 2 Prozent. Für Chiphersteller Qualcomm (NASDAQ:QCOM) (FSE:QCI) ging es 1 Prozent abwärts.
Dagegen standen die Aktien des Elektroauto-Herstellers Tesla (NASDAQ:TSLA) leicht im Plus, obwohl es einen tödlichen Unfall mit dem Tesla-Autopiloten gegeben hatte. Nach Angaben von Tesla erkannte das Fahrassistenz-System einen Lastwagen-Anhänger nicht, der den Fahrweg kreuzte. Die amerikanische Verkehrsaufsicht NHTSA prüft nun, ob der "Autopilot" bei dem Crash korrekt funktionierte.