NEW YORK (dpa-AFX) - Die US-Börsen (ETR:SXR4) haben am Montag ihre leichten Verluste zu Handelsbeginn im Verlauf ausgeweitet. Die Gewinne vom Freitag, nach dem starken Arbeitsmarktbericht für September, sind damit wieder weitgehend zerronnen. Nun wird auf neue Konjunkturdaten gewartet, vor allem auf die am Donnerstag und Freitag. Dann stehen die Verbraucher- und Produzentenpreise im September auf der Agenda, die das Ausmaß und den Zeitpunkt für weitere Zinssenkungen durch die US-Notenbank Fed beeinflussen könnten. Die zugespitzte Lage im Nahen Osten bereitet unterdessen wachsende Sorgen.
Der bekannteste Wall-Street-Index Dow Jones Industrial verlor rund zwei Stunden vor dem Börsenschluss 0,78 Prozent auf 42.022 Punkte. Der marktbreite S&P 500 sank um 0,56 Prozent auf 5.719 Punkte, während der technologielastige Nasdaq 100 0,54 Prozent auf 19.927 Punkte einbüßte.
Am Freitag hatte der monatliche Arbeitsmarkt-Bericht für Gewinne gesorgt, sodass Wall Street und Nasdaq auch auf Wochensicht letztlich in positivem Terrain schlossen. Zwar hatten die Daten den Erwartungen an einen nächsten großen, abwärts gerichteten Zinsschritt im November einen Dämpfer verpasst, doch dafür wird nun auf eine "sanfte Landung" der US-Wirtschaft gehofft. Die Hoffnungen sind gestiegen, dass die weltgrößte Volkswirtschaft den Rutsch in die Rezession vermeiden kann.
Aktienstrategin Marija Veitmane von State Street (NYSE:STT) Global Markets sieht angesichts der widerstandsfähigen Wirtschaft und der zuletzt nachlassenden Inflation weiter gute Aussichten für Aktien. Auf großartig weitere deutliche Zinssenkungen als Kurstreiber sollten die Investoren ihrer Ansicht nach dabei aber nicht zu sehr vertrauen. Vielleicht aber könnte die zum Wochenschluss mit den Zahlen der Banken JPMorgan (NYSE:JPM) und Wells Fargo (NYSE:WFC) sowie des Investmentriesen Blackrock startende Quartalsberichtssaison erste positive Impulse liefern.
Am Montag rückten zunächst vor allem Versicherer in den Fokus. Die Kurse zahlreicher Unternehmen der Branche sackten ab, nachdem Hurrikan "Milton" vor der Westküste Floridas die höchste Sturm-Stufe (5) erreicht hat. Die Aktien des Versicherers Heritage Insurance , der in Florida stark vertreten ist, brachen um knapp 25 Prozent ein. Im Dow büßten die Papiere der Branchengröße The Travelers (NYSE:TRV) als Index-Schlusslicht 4,2 Prozent ein.
Amazon (NASDAQ:AMZN) verloren als zweitschwächster Dow-Wert 2,9 Prozent. Die US-Bank Wells Fargo hatte das Papier des Online-Handelsgiganten auf "Equal-weight" abgestuft. Damit gehört Analyst Ken Gawrelski nun zu den wenigen in seinem Metier, die nicht weiter optimistisch für Amazon eingestellt sind. Sein Kursziel senkte er von 225 auf 183 US-Dollar, was eines der niedrigsten an der Wall Street ist.
Der australische Lithiumproduzent Arcadium Lithium erhielt Aufmerksamkeit, nachdem der Bergbaukonzern Rio Tinto (LON:RIO) ein Übernahmeangebot vorgelegt hatte. Finanzielle Details wurden nicht bekanntgegeben. Die in New York notierten Anteilscheine von Arcadium sprangen um ein Drittel hoch, während die Rio-Aktien in London marktkonform fast unverändert aus dem Handel gegangen waren.
Pfizer (NYSE:PFE) gewannen im S&P 100 -Index 2,3 Prozent. Die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtete unter Berufung auf Insider, dass der Hedgefonds Starboard Value mit rund einer Milliarde US-Dollar eingestiegen sei und eine Trendwende bei dem Pharmakonzern herbeiführen wolle.