Investing.com - Der Wall Street ist am Freitag die Puste ausgegangen, nachdem EZB-Chef Mario Draghi sagte, es gebe "milde Anzeichen für Überwertungen" an den Märkten. Außerdem halten sich die Anleger vor dem Brexit-Votum am Samstag mit größeren Engagements zurück und nehmen Gewinne vom Tisch. Für Zurückhaltung sorgten auch die schwachen China-Daten in der Nacht zu Freitag.
Der Dow Jones verlor 102 Punkte oder 0,29 Prozent, während der S&P 500 0,19 Prozent fiel und der Nasdaq Composite 0,52 Prozent.
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Die Händler beobachteten weiterhin die Handelsentwicklungen, nachdem Chinas Bruttoinlandsprodukt im dritten Quartal auf jährlicher Basis um nur 6 Prozent wuchs. Das war der geringste Clip seit fast 30 Jahren.
"Das Momentum hat sich seit der zweiten Jahreshälfte 2018 abgeschwächt, was auf die Industrieschwäche und die moderatere Konsumnachfrage zurückzuführen ist", zitierte Bloomberg Li Wei, Senior Economist bei Standard Chartered (LON:STAN).
"Der anhaltende Streit zwischen den USA und China, der mittlerweile über den bloßen Handel hinausgeht, hat die Stimmung stark beeinträchtigt. Es sind weitere politische Impulse zu erwarten, da das Wachstum nun kurz davor steht, unter das offizielle Ziel zu fallen."
Pekings offizielles Wachstumsziel in diesem Jahr liegt zwischen 6 bis 6,5 Prozent.
Indes versucht China mehr Zugeständnisse von den USA zu erringen, bevor das Land bereit ist, das Phase 1-Abkommen zu unterzeichnen, das letzte Woche ausgehandelt wurde.
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Coca-Cola-Aktien (NYSE:KO) legten um 2 Prozent zu, nachdem das organische Umsatzwachstum im dritten Quartal mit plus 5 Prozent besser als erwartet ausfiel. Anteilsscheine von E-TRADE (NASDAQ:ETFC) stiegen aufgrund starker Quartalszahlen um 4,4 Prozent, während State Street (NYSE:STT) um 2,1 Prozent gewann, nachdem die Schätzungen der Wall Street für das Quartal übertroffen wurden.
Netflix-Aktien (NASDAQ:NFLX) sanken um 2,2 Prozent, während Anteilsscheine von Tesla (NASDAQ:TSLA) 0,8 Prozent abgaben, nachdem das Unternehmen sagte, dass es eine nicht rückzahlbare Gebühr von 100 Dollar für alle Bestellungen erheben werde. Das Unternehmen hatte zuvor eine rückzahlbare Reservierungsgebühr von 1.000 Dollar und eine Anzahlung von 2.500 Dollar für eine Bestellung verlangt.
Johnson & Johnson (NYSE:JNJ) sank um 3,4 Prozent, da Babypuder mit Spuren von Asbest verunreinigt wurde, welches nun zurückgerufen werden musste. Das Unternehmen wurde Anfang des Jahres wegen Dokumenten im Zusammenhang mit der Sicherheit seiner Babypuder und anderer Talkum-Produkte vorgeladen und sah sich Tausenden von Klagen ausgesetzt, in denen behauptet wurde, dass das Produkt Krebs verursacht.
Im Rohstoffbereich fiel der US-Dollar-Index, der den Dollar gegenüber einem Korb von sechs Hauptwährungen misst, um 0,1 Prozent auf 97,208, und die Gold Futures verloren 0,2 Prozent auf 1.494,25 Dollar pro Feinunze. Die Rohöl Futures stiegen um 0,8 Prozent auf 54,37 Dollar pro Barrel.
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