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Aktien Zürich Schluss: SMI saust wegen Rezessionsangst in Tiefe

Veröffentlicht am 14.08.2019, 18:20
© Reuters.  Aktien Zürich Schluss: SMI saust wegen Rezessionsangst in Tiefe
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ZÜRICH (dpa-AFX) - Der Schweizer Aktienmarkt ist am Mittwoch wegen Rezessionsängsten in den Keller gerauscht. Damit ist das Optimismus-Strohfeuer vom Vortag, ausgelöst durch Entspannungszeichen im Handelsstreit USA-China, erloschen. Konjunkturdaten und die Bewegungen am US-Anleihenmarkt ließen die bereits vorhandenen Rezessionsängste hochkochen und trieben die Investoren aus den Beteiligungspapieren. Die Nervosität erstrecke sich mittlerweile über alle Anlageklassen, hieß es von Marktteilnehmern. Das Angstbarometer der Schweizer Börse VSMI schoss um mehr als 18 Prozent in die Höhe.

Zu den Auslösern für den Ausverkauf zählen schwache Konjunkturdaten aus China und Deutschland. In Deutschland schrumpfte die Wirtschaftsleistung im Frühjahr leicht um 0,1 Prozent. Sollte sie auch im laufenden Quartal zurückgehen, wäre der wichtige Absatzmarkt für Schweizer Unternehmen technisch betrachtet in einer Rezession. Auch Chinas Produktionsdaten aus der Industrie und Umsatzzahlen aus dem Detailhandel fielen schwach aus. Die Industrie im Reich der Mitte wuchs sogar so langsam wie seit 17 Jahren nicht mehr.

Der Swiss Market Index (SMI (SMI)) sackte um 1,61 Prozent auf 9628,48 Zähler ab. Zeitweise unterschritt er sogar die Marke von 9600 Punkten. Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI) sank um 2,01 Prozent auf 1455,19 Punkte, der breite Swiss Performance Index (SPI) fiel um 1,52 Prozent auf 11 713,85 Zähler. Alle 30 SLI-Titel schlossen im Minus.

Das sei eine Kurskorrektur, sagte ein Händler. Eine Panik sei aber "überhaupt nicht in Sicht." Auch in Europa und den USA gingen die Kurse an den wichtigsten Börsenplätzen in die Knie.

Kopfschmerzen bereitete Investoren auch die Entwicklung am US-Anleihemarkt. Dort stieg die Rendite der zweijährigen Anleihen erstmals seit der Finanzkrise im Jahr 2007 über diejenige der zehnjährigen Papiere. Dies gilt an der Börse als Signal für eine drohende Rezession. Vor diesem Hintergrund gerieten die Banken unter Druck, weil diese sogenannte inverse Zinskurve es ihnen erschwert, mit Krediten und Investitionen in Anleihen Geld zu verdienen. Der Zinssatz zahlreicher Darlehen orientiert sich an den Anleiherenditen.

So rutschten die Aktienkurse von UBS (1:UBS) (-3,7 Prozent), Julius Bär (5:BAER) (-3,6 Prozent) und Credit Suisse (5:CSGN) (-3,5 Prozent) markant nach unten. Die UBS-Aktien fielen erstmals seit sieben Jahren unter die Marke von 10 Franken. Bei Handelsschluss kostete das Papier gerade noch 9,89 Franken. Letztmals hatte das Papier im Sommer 2012 unter 10 Franken notiert - kurz bevor EZB-Präsident Mario Draghi mit seiner legendären "Whatever it takes"-Botschaft die Euro-Krise mit praktisch einem Satz zum Verstummen gebracht hatte.

Die mit Abstand größten Kursverluste erlitten aber die Anteile von Schindler (-7,2 Prozent). Die Titel waren allerdings in den letzten Tagen deutlich gestiegen. Der Aufzug- und Rolltreppenhersteller hat mit seinen Halbjahreszahlen vor allem beim Gewinn leicht enttäuscht. Die ZKB senkte die Einstufung für Schindler auf "Marktgewichten" von "Übergewichten".

Der österreichische Halbleiterhersteller AMS (0:AMSz) (-6,5 Prozent) wurde nach einem negativen Analystenkommentar verstärkt aus den Depots geschmissen. Der Broker Liberum hatte das Rating für die Papiere auf "Hold" von "Buy" gesenkt und das Kursziel auf 45 von 65 Franken gekappt. Auf Kritik stießen die Übernahmeplänen von AMS, die für 4,2 Milliarden Euro den deutschen Lichtspezialisten Osram (104:OSRn) kaufen wollen.

Die beiden Luxusgüterhersteller Swatch (5:UHR) (-3,7 Prozent) und Richemont (5:CFR) (-3,3 Prozent) erlitten ebenfalls erhebliche Einbußen. Die Hoffnung auf eine Entspannung zwischen den USA und China hatte sie am Vortag noch beflügelt. Die schwachen Wirtschaftsdaten aus China und die sehr angespannte Lage in Hongkong sorgten nun aber wieder für Kursverluste. Hongkong hatte noch im letzten Jahr einen Marktanteil von über 14 Prozent am Schweizer Uhrenmarkt, zuletzt waren es nur noch gut 11 Prozent. Die Analysten von Kepler Cheuvreux erwarten noch weitere deutliche Einbußen.

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