Achtung! Q3-Earnings stehen an. Alle wichtigen Daten kompakt für dich an einem Ort.Reinschauen

Aktien-Leerverkauf: Das gefährliche Spiel der Shortseller

Veröffentlicht am 18.04.2021, 09:33
Aktien-Leerverkauf: Das gefährliche Spiel der Shortseller
VOWG
-
PSHG_p
-
LVMH
-
WDIG
-
AMZN
-
TSLA
-

Die meisten Investoren und Anleger kaufen Aktien, um an den zukünftigen Kurssteigerungen teilzuhaben. Doch es gibt auch eine kleine Gruppe von Anlegern und Hedgefonds, die gezielt nach Werten suchen, die sie leerverkaufen können.

Sie setzen also auf fallende Aktienkurse. Bei einem Leerverkauf leiht sich der Leerverkäufer für eine vorher festgelegte Zeit Aktien, für die er eine Gebühr entrichten muss. Um die geliehenen Aktien später zurückgeben zu können, muss der Leerverkäufer später Aktien am Markt kaufen.

In Deutschland ist der klassische Leerverkauf für die meisten Anleger kaum möglich. Dennoch besteht die Möglichkeit, über Zertifikate, CFDs oder Futures auf fallende Aktienkurse zu setzen. Oft wird dieses Geschäft sogar beworben, obwohl es hochriskant ist.

Selbst sehr intelligente Investoren mit Abschluss einer Elite-Universität haben so schon hohe Verluste erlitten oder ihre Karriere zerstört. Natürlich ist das Wetten auf fallende Kurse ein legitimes Geschäft. Auf diesem Weg werden oft Firmen mit fragwürdigem Geschäftsmodell oder gefälschten Bilanzen aufgedeckt. Bekannte Beispiele sind Wirecard (DE:WDIG) (WKN: 747206), Enron oder Luckin Coffee (WKN: A2PJ6S).

Risiken des Aktien-Leerverkaufs Doch es gibt dennoch ein großes Problem mit Shortselling (Aktien-Leerverkäufen). Selbst wenn ein Unternehmen auf eine Insolvenz zusteuert, können dennoch Investoren Gefallen daran finden. Viele von ihnen suchen nach Schnäppchen, die sie sanieren und teurer verkaufen können.

Oft steigen die Kurse über Nacht sprunghaft an. Ein Beispiel dafür ist die VW (DE:VOWG) (WKN: 766400)-Stammaktie im Jahr 2008. Porsche (DE:PSHG_p) (WKN: PAH003) wollte VW übernehmen und zeitgleich setzten Hedgefonds und der Milliardär Adolf Merckle auf fallende VW-Aktienkurse. Die Aktie sprang im Oktober 2008 von etwa 209 Euro auf über 939 Euro. Das Ende der Geschichte kennen wir.

Nun könnte man von einem unglücklichen Einzelfall ausgehen, aber nein, sogenannte Short-Squeeze treten regelmäßig auf. Die Gamestop (WKN: A0HGDX)-Aktie ist ein weiterer bekannter Fall aus der jüngeren Vergangenheit, der bei einzelnen Hedgefonds zu großen Verlusten führte. Oft leihen sich die Leerverkäufer sogar mehr Aktien, als auf dem Markt verfügbar sind, und bringen sich so in noch größere Gefahr.

Leerverkäufe besitzen das große Problem der potenziell unlimitierten Verluste. Nur bei Short-Zertifikaten ist das Risiko auf den Einsatz begrenzt. Bei CFDs, Futures oder klassischen Leerverkäufen jedoch nicht. Da die Kurssprünge meist über Nacht auftreten, greift in diesen Fällen kein Stopp. Im schlimmsten Fall kann dies in hohen Schulden enden.

Hohe Gewinne mit steigenden Aktienkursen Die großen Gewinne werden mit steigenden Aktienkursen erzielt. Dies zeigt ein Blick auf die Liste der aktuell reichsten Menschen der Welt. Jeff Bezos, Bernard Arnault und Elon Musk hielten einfach nur Aktien von Amazon (NASDAQ:AMZN) (WKN: 906866), LVMH (PA:LVMH) (WKN: 853292) beziehungsweise Tesla (NASDAQ:TSLA) (WKN: A1CX3T).

Warren Buffett kommentiert Leerverkäufe so: „Es ist verrückt, das, was man hat und braucht, für etwas zu riskieren, das man nicht wirklich benötigt.“

Der Artikel Aktien-Leerverkauf: Das gefährliche Spiel der Shortseller ist zuerst erschienen auf The Motley Fool Deutschland.

Christof Welzel besitzt keine der erwähnten Aktien. John Mackey, CEO von Amazon-Tochter Whole Foods Market, sitzt im Board of Directors von The Motley Fool. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Amazon und Tesla und empfiehlt Luckin Coffee die folgenden Optionen: Short January 2022 $1940 Call auf Amazon und Long January 2022 $1920 Call auf Amazon.

Motley Fool Deutschland 2021

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.