Investing.com - Die in Hongkong gelisteten Aktien der Alibaba Group (NYSE:BABA) (HK:9988) sind heute im asiatischen Handel kräftig abgerutscht. Auslöser waren die sich eintrübenden wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in China. Als Folge blieb das Konzernergebnis im 4. Quartal hinter den Erwartungen der Börse zurück. Derweil wirkte die Aufstockung des Aktienrückkaufprogramms um 25 Milliarden Dollar bei den Anlegern wenig vertrauensbildend.
Die Alibaba-Aktie verlor rund 5,2 % auf 71 HK$ und zog auch den Hang Seng Index um 0,6 % nach unten. Alibaba-Konkurrent JD.com (NASDAQ:JD) (HK:9618) notierte im Hongkonger Handel dagegen unverändert, ebenso wie die chinesischen Tech-Konkurrenten Baidu (NASDAQ:BIDU) (HK:9888) und Tencent Holdings Ltd (HK:0700).
Die American Depository Receipts (ADRs) von Alibaba waren im US-Handel bereits um 5,9 % gefallen.
Mit einem Gewinn je Aktie von 18,97 Renminbi im Dezemberquartal verfehlte der Konzern die Analystenprognosen von 19,17 Renminbi klar, der Umsatz lag mit 260,35 Milliarden Renminbi nur knapp unter den Erwartungen von 260,65 Milliarden Renminbi.
Die enttäuschenden Ergebnisse sind hauptsächlich auf ein langsameres Umsatzwachstum bei den Flaggschiffen der Gruppe, Taobao und Tmall Group, aufgrund der anhaltend schwachen Verbrauchernachfrage in China zurückzuführen.
Zudem sieht sich der Konzern einem verstärkten Wettbewerb durch neue Anbieter im Online-Einzelhandel ausgesetzt, insbesondere Pinduoduo von PDD Holdings (NASDAQ:PDD). PDD hat kürzlich Alibaba als wertvollstes E-Commerce-Unternehmen Chinas abgelöst.
Für viele Einzelhändler wird die wirtschaftliche Lage in China zunehmend schwieriger, da die anhaltende Schwäche der Wirtschaft des Landes die Ermessensausgaben immer weiter verringert. Heute veröffentlichte Daten zeigen, dass sich die Deflation im Januar trotz eines Anstiegs der Urlaubsausgaben verstärkt hat.
Alibaba kündigte unterdessen eine Aufstockung seines Aktienrückkaufprogramms in Höhe von 25 Milliarden Dollar bis 2027 an, um die Stimmung zu verbessern. Diese Maßnahme schien die Aktie jedoch bisher kaum zu stützen.
Auch das Cloud-Geschäft von Alibaba geriet durch den zunehmenden Wettbewerb unter Druck und leidet noch immer unter den Auswirkungen des erbitterten Preiskampfes der letzten zwei Jahre. Vor Kurzem hat der Konzern Pläne zur Ausgliederung des Geschäftsbereichs mit der Begründung verworfen, dass die Versorgung mit Chips nach den US-Beschränkungen für Technologieexporte nach China unsicher sei.
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