Alibaba (NYSE:BABA) (WKN: A117ME)-Aktien sind seit Oktober 2020 um mehr als 58 % gefallen (07.12.2021). Zu diesem Zeitpunkt begann der chinesische Staat mit einer verstärkten Regulierung. Es folgten die Absage des Ant-Financial-Börsengangs, Strafzahlungen, strenge Finanzgeschäft-Vorschriften, eine Anordnung zur Überwachung des Cloudgeschäfts, der Zwangsverkauf einer Medienbeteiligung, Wohlstandszahlungen und ein Verbot, Konkurrenzwerbung auf der eigenen Plattform zu unterdrücken. Hinzukommen könnten eine eingeschränkte Algorithmen-Nutzung und die Gefahr eines Delistings von der US-Börse.
Die Liste ist also sehr lang. Doch wie sehr die Maßnahmen Alibabas Geschäft auch beeinträchtigen, sie sind bereits alle im Aktienkurs eingepreist. Zudem hat der Konzern infolge des Kursverfalls deutlich an Marktkapitalisierung verloren. Aus diesem Grund könnte Chinas Regierung seine Eingriffe bald reduzieren oder zunächst ganz einstellen.
1. Alibaba schafft zwei E-Commerce-Einheiten Zuletzt gab der Konzern zwei weitere Maßnahmen bekannt. Sie sehen unter anderem die Trennung des globalen vom Inlands-E-Commerce-Geschäft vor. Zukünftig wird es also zwei Einheiten geben, die zum einen die Flexibilität erhöhen und zum anderen eine eigenständigere Entwicklung erlauben. Alibaba möchte so noch stärker wachsen und mehr Kunden gewinnen.
Der Konzern erhofft sich darüber hinaus zwischen beiden Plattformen für End- und Geschäftskunden stärkere Synergieeffekte. Ein Grund für die Bereichstrennung könnte aber auch Chinas verschärfter Datenschutz sein. Mit der Spaltung sind die inländischen Kundendaten besser geschützt.
Der internationalen Einheit (International Digital Commerce) werden AliExpress, Alibaba.com und Lazada als zentrale Geschäfte zugeordnet. Die Leitung übernimmt hier Jiang Fan, der zuvor Tmall und Taobao führte. Langfristig will der Konzern so sein Ziel von 2 Mrd. Kunden erreichen.
„Wir konzentrieren uns weiterhin darauf, ein wirklich globales Unternehmen zu werden, und wir glauben, dass die Übersee-Märkte viele spannende Potenziale und Chancen für uns bereithalten. Wir haben Vertrauen in unsere lokalen Teams und wir sind dabei, mit einem ganzheitlichen strategischen Plan und organisatorischer Stärke einen Weg nach vorne zu finden, um unsere Märkte in Übersee zu erschließen“, so der Alibaba-CEO Daniel Zhang.
Der inländischen Einheit (China Digital Commerce) steht zukünftig Trudy Dai vor, die von 2014 bis 2017 als Kundenbetreuungsleiterin und ab 2017 als Präsidentin des industriellen E-Commerce-Geschäfts fungierte. Im März 2021 übernahm sie mit großem Erfolg die Führung des Marktplatzes Taocaicai.
2. Toby Xu wird neuer Finanzvorstand Alibaba kündigte zudem eine Umstrukturierung im Management an. So wird Maggi Wu im April 2022 von Toby Xu als Finanzvorstand abgelöst. Wu bleibt dem Unternehmen dennoch als Partnerin und Exekutiv-Direktorin erhalten.
Xu war vor seinem Alibaba-Eintritt im Juli 2018 als Partner von PricewaterhouseCoopers tätig. Derzeit leitet er die Sun Art Retail Group, Lianhua Supermarket und die Red Star Macalline Group.
Christof Welzel besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.
Motley Fool Deutschland 2021