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Barrick Gold und Albemarle Lithium: Welche Rohstoffaktien jetzt Chancen bietet

Veröffentlicht am 27.04.2021, 07:29
Barrick Gold und Albemarle Lithium: Welche Rohstoffaktien jetzt Chancen bietet
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Zur Diversifizierung eines Aktiendepots bietet es sich an, auf Rohstoffaktien zu setzen. Die Möglichkeiten sind vielfältig: Edelmetalle, Agrarrohstoffe oder Industriemetalle? Aus Schwellenländern oder OECD-Staaten? Junge Unternehmen mit großen Träumen oder etablierte Champions?

Im Folgenden wollen wir uns auf zwei Aktien konzentrieren, die über ein besonders günstiges Risikoprofil verfügen. Barrick Gold (NYSE:GOLD) (WKN: 870450) und die auf Lithium fokussierte Albemarle (WKN: 890167) gehören seit vielen Jahren zu den stärksten. Doch wie steht es um die Renditechancen?

Eine glänzende Rohstoffaktie: Barrick Gold

Wenn die Zeiten unsicher sind, sind Edelmetalle in der Regel ein zuverlässiger Anker. Nun kann man lange darüber diskutieren, ob es anlagetechnisch Sinn ergibt, physisches Gold zu halten, das keine Erträge abwirft. Oder was die schädlichen Umweltauswirkungen des Raubbaus sind, den das Bunkern von Gold anfacht.

Ich jedenfalls bin zum Schluss gekommen, dass es besser ist, Gold über passende Bergbauunternehmen zu investieren. Zusätzlich zum Schutz gegen Geldentwertung kann man dort auch an den Gewinnen regelmäßig partizipieren. So kann etwa Barrick Gold auf über 20 Jahre mit Dividendenausschüttungen zurückblicken.

Gestiegen sind diese allerdings nicht. Das Management hatte es zunächst verpasst, die hohen Goldpreise von 2011 dazu zu nutzen, sich robuster aufzustellen. So waren etwa die Kosten des kürzlich zwangsweise eingestellten Projekts Pascua-Lama völlig aus dem Ruder gelaufen. Erst im Laufe des Jahres 2012 verstärkten die Verantwortlichen die Anstrengungen, das verfügbare Kapital effizienter einzusetzen. In den Folgejahren brach der Goldpreis jedoch ein, sodass milliardenschwere Abschreibungen erforderlich wurden. Es dauerte Jahre, sich davon zu erholen.

Daran sieht man, dass auch eine Barrick Gold in schwieriges Fahrwasser geraten kann. Allerdings hat das Unternehmen aus den vergangenen Jahren gelernt. Heute ist es schuldenfrei (2013 hatte Barrick in der Spitze 13,4 Mrd. Dollar Schulden) und investiert messbar in die Verbesserung der Nachhaltigkeit. Randbereiche wurden liquidiert und gleichzeitig verschiedene Möglichkeiten genutzt, um die Kostenbasis zu senken.

Hinzu kommt das erfolgreich ausgebaute Kupfergeschäft, wodurch Barrick auch bei den Industriemetallen mitmischt. Kupfer wurde im Zuge des Elektroauto-Hypes letztes Jahr wiederentdeckt und entwickelt sich zunehmend zu einem Gewinntreiber für Barrick.

Eine elektrifizierende Rohstoffaktie: Albemarle

Die Elektromobilität steht beim Lithium ganz im Zentrum des Interesses. Sollte sie sich deutlich schneller als noch vor Kurzem erwartet entwickeln, dann könnten Umsatz und Margen der Lieferanten in die Höhe schießen. Und unter den zahlreichen Lithium-Unternehmen gilt die weltweit aktive Albemarle als einer der Giganten, die in hohem Maße davon profitieren würden.

Vieles spricht dafür, dass es genauso kommt. Die gesamte nachgelagerte Wertschöpfungskette, von den Batteriezellen über die Batteriesysteme bis hin zu den Elektroautos, wird derzeit mit mehrstelligen Milliardeninvestitionen hochgezogen. Das wird eine mächtige Sogwirkung entfalten.

Bereits jetzt steigen die Preise von Batteriematerialien signifikant. Lithiumkarbonat und Lithiumhydroxid sind seit Jahresanfang mehr als doppelt so teuer geworden, aktuellen Angaben der Industrieexperten von Benchmark Mineral Intelligence zufolge. Dabei steckt das Geschäft mit elektrischen Volumenmodellen bei den meisten Automarken noch in den Kinderschuhen.

Wenn alle etablierten Hersteller an ihren Expansionsplänen festhalten und gleichzeitig Dutzende Start-ups ihre Produktion hochfahren, dann ist absehbar, dass es eng wird bei der Rohstoffversorgung.

Andererseits antizipieren die Lithiumunternehmen natürlich die steigende Nachfrage. Allein Albemarle will seine Kapazitäten über die nächsten drei bis fünf Jahre verdoppeln. Aktuell werden an mehreren Standorten neue Anlagen installiert, die die Produktionsmengen ab 2022 erheblich steigern.

Dank der langjährigen Erfahrung gelingt es dem Management dabei immer besser, sein verfügbares Kapital effizient einzusetzen. Zudem erlauben es die Größenvorteile, bei der Nachhaltigkeit Maßstäbe zu setzen und neue Technologien, etwa zur wassersparenden Verdunstung, voranzutreiben. Albemarle stellt daher sicherlich eine der zuverlässigsten Lithiumwetten dar.

Worauf es jetzt ankommt Wer sich eine langfristige Absicherung gegen Inflation ins Depot holen will, die auch noch wachsende Gewinne und Dividenden verspricht, der ist mit Barrick Gold besser bedient. Die größeren Kurspotenziale sehe ich hingegen bei Albemarle. Vor allem auf mittlere Sicht würde ich mit einigen goldenen Jahren rechnen für das Branchenschwergewicht. Die Frage ist dann, wie es langfristig ausschaut.

Batterie-Recycling, alternative Batteriematerialien sowie ein möglicher Siegeszug der Brennstoffzelle könnten dem exponentiellen Wachstum des Lithiumverbrauchs einen Strich durch die Rechnung machen. Der Lithium-Boom könnte zu einem bestimmten Zeitpunkt jäh ausgebremst werden und dann zu herben Verlusten führen, wie vor neun Jahren bei Barrick Gold.

Das ist jedoch ein Szenario in der ferneren Zukunft. Für den Moment erscheint das Umfeld jedoch nahezu optimal für eine erstklassige auf Lithium spezialisierte Rohstoffaktie wie Albemarle.

Ralf Anders besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

Motley Fool Deutschland 2021

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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