Investing.com – Der Dax rutschte im Laufe des Vormittags tiefer ins Rot, verlor vorübergehend sogar die 8.300 Punkte-Marke und schränkte dann seine Verluste wieder etwas ein. Als dann allerdings eine Zunahme der US-Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe gemeldet wurde fiel der Dax erneut unter die 8.300er. Derzeit notiert der deutsche Leitindex ein Minus von 0,77% auf 8.314,30 Punkte. In der zweiten Reihe hat sich der MDax in die Gewinnzone gedreht und verzeichnet nun ein leichtes Plus von 0,17%. Der TecDax verbucht einen deutlichen Abschlag von 1,14%.
Die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe sind in den USA in der Vorwoche unerwartet um 7.000 auf insgesamt 343.000 gestiegen und haben somit deutlich die Markterwartungen verfehlt, teilte heute das US-Arbeitsministerium in Washington mit. Von Bloomberg befragte Analysten hatten mit einem Anstieg auf lediglich 340.000 gerechnet.
Der Dax hat heute zudem kaum auf den dritten Anstieg in Folge des Ifo-Geschäftsklimaindex, der im Juli um 0,3 auf 106,2 Punkte gestiegen ist, reagiert, obwohl der Indikator die Erwartungen der Analysten leicht übertroffen hat. Stark belastend wirkten sich dagegen, zusätzlich zu den trüben Vorgaben aus Asien, enttäuschende Geschäftszahlen von BASF aus.
Die maue Wirtschaftslage in vielen Ländern hat das Ergebnis des Chemieunternehmens deutlich abgeschwächt. Der operative Gewinn vor Sondereinflüssen ist von April bis Juni im Vorjahresvergleich um 5% auf 1,8 Mrd. Euro gesunken, was unter den Markterwartungen liegt. Der Nettogewinn fiel um 4,2% auf 2 Mrd. Euro. Die Aussichten des Konzerns bleiben auch für das Gesamtjahr 2013 trübe. Mit einer Besserung der Geschäftsaktivität wird derzeit nicht gerechnet. Die Aktie notiert derzeit ein Minus von 3,85% und nimmt im Dax den zweiten Platz der Verliererliste ein.
Auch die Software AG hat enttäuschende Geschäftszahlen veröffentlicht. Im zweiten Quartal ging der Umsatz des Technologieunternehmens um 8% auf 237,7 Millionen Euro zurück. Höhere Vertriebs- und Marketingkosten drückten das EBITDA von 57,1 Millionen Euro im Vorjahresquartal auf 44,4 Millionen Euro. Der Nettogewinn belief sich auf 28,8 Millionen gegenüber den in 2012 verzeichneten 37,5 Millionen. Trotzdem bekräftigte der Konzern seine Gewinnprognose für das laufende Jahr. Die Aktie führt derzeit die Flops im TecDax bei einem Minus von 7,70% an.
Dagegen zählt Krones momentan zu den fünf Topwerten im MDax, nach dem heute vorgelegten positiven Ergebnis im ersten Halbjahr. Der Umsatz stieg beflügelt von einer anziehenden Nachfrage vorwiegend in den Schwellenländern um 6,8% auf 1,38 Mrd. Euro. Der Überschuss belief sich auf 55,6 Millionen Euro, was einem Anstieg von 25% entspricht. Die Resultate übertrafen die Markterwartungen. Die Aussichten des Abfüllanlagen-Herstellers haben sich nun deutlich aufgehellt. Die Aktie verzeichnet einen Aufschlag von 3,77%.
Wincor Nixdorf konnte in den ersten neun Geschäftsmonaten (Bilanzjahr startete in Oktober 2012) seinen Umsatz um 8% auf 1,841 Mrd. Euro steigern. Der operative Gewinn legte um 33% auf 92 Millionen zu. Das Ergebnis belief sich auf 61 Millionen, was im Vorjahresvergleich einem Anstieg von 45% entspricht. Die starken Geschäftszahlen veranlassten das Unternehmen zur Steigerung der Gewinnprognose für das laufende Jahr und hievten die Wertpapiere auf den zweiten Platz unter den Tops im MDax bei einem Plus von 4,93%.
Axel Springer ist zurzeit Spitzenwert im MDax bei einem Plus von 20,01%, nachdem der Verlag den Verkauf von der „Berliner Morgenpost“, dem „Hamburger Abendblatt“ und „Hörzu“ für insgesamt 1 Mrd. Euro angekündigt hatte.
Von Konjunkturseite konnte Großbritannien ein überraschend starkes Wirtschaftswachstum für das zweite Quartal melden. Das Bruttoinlandsprodukt legte im Vergleich zum Vorquartal um 0,6% zu. Im Vorjahresvergleich lag das Plus sogar bei 1,4%, meldete heute die britische Statistikbehörde in London.
In Spanien ist derweil die Arbeitslosenrate im zweiten Quartal zum ersten Mal in zwei Jahren und auch nur kalenderbedingt von 27,2% auf 26,3% zurückgegangen. Die Zahl der Arbeitslosen belief sich auf 5,98 Millionen. Die Rendite der zehnjährigen Staatsanleihen hat in Folge wieder nachgelassen und liegt zurzeit bei 4,635%. Die Risikoprämie konnte gab somit wieder die 300 Punkten ab.
Parallel hat sich das Verbrauchervertrauen in Italien im Juli stark aufgehellt. Der vom italienischen Statistikamt Istat erstellte Index zog von revidiert 95,8 im Juni auf 97,3 Punkte an. Trotzdem zog am Sekundärmarkt die Rendite der zehnjährigen Schuldtitel leicht auf 4,385% an.
An den europäischen Aktienmärkten notieren der Ibex 35 und der FTSE MIB im Grün bei Anstiegen von jeweils 0,99% und 0,05%. Der FTSE 100 und der CAC 40 dagegen verbuchen Verluste von jeweils 0,39% und 0,20%.