von Robert Zach
Investing.com - Nach dem dramatischen Ausverkauf am Montag setzen die Anleger auf eine Gegenreaktion. Daraus lassen zumindest die US-Aktienfutures schließen, die vorbörslich gut einen halben Prozentpunkt höher notieren. Nichtsdestotrotz bleibt die Lage äußerst zerbrechlich und ob die Anleger den Rat von Börsenlegende Warren Buffett befolgen, einen Ausverkauf zum Kauf von Qualitätsaktien zu nutzen, ist noch offen, schließlich bleibt das zentrale Thema am Markt das sich in Europa rasch ausbreitende Coronavirus, welches der Weltwirtschaft das Genick brechen könnte, falls es sich zu einer Pandemie entwickeln sollte.
Kurz gesagt, braucht es eine "gehörige Portion Mut, um sich in diese Märkte einzukaufen", wird Chris Weston, Marktanalyst beim australischen Devisenbroker Pepperstone, von MarketWatch zitiert.
"Wenn Länder ihre Grenzen schließen, die Gefahr eines Ausbruchs in Europa und im Nahen Osten immer größer wird und die Lieferketten immer stärker durcheinander gewürfelt werden, wie können wir dann das Risiko managen, wenn es uns noch nicht einmal gelingt, die wirtschaftlichen Auswirkungen (des Coronavirus) zuverlässig zu bewerten?", fragte Weston.
Diejenigen Anleger, die jetzt unbedingt Aktien kaufen wollen, sollten seiner Meinung nach stets ein wachsames Auge auf dieses wichtige Niveau im S&P 500 (SPX) haben.
"Wenn wir einen Preisrutsch unter 3.200 sehen, dann wird dies zu einer noch höheren Volatilität führen und das Risiko einer zehnprozentigen Korrektur nach unten erhöhen. Die Bullen müssen dieses Niveau unbedingt verteidigen oder es ist erst einmal Schicht im Schach", erklärte Weston.
Nach einem turbulenten Handelstag schloss der S&P 500 gestern mit 3,35 Prozent im Minus auf 3.225,89 Punkten. Für den Index war es der schwächste Handelstag seit 2 Jahren. Zudem gab er seine Jahresgewinne ab. Der Dow Jones Industrial Average schloss 1.031,61 Zähler tiefer auf 27.960,80 Punkten. So stark war der Dow zuletzt im Februar 2018 unter die Räder gekommen. Der NASDAQ Composite beendete die Handelssitzung 3,71 Prozent im Minus auf 9.221,28 Punkte.
Vorbörslich erholen sich die US-Aktienfutures in Form von Dow, S&P und Nasdaq zwar etwas, aber die Lage bleibt äußerst fragil, wobei die Risk-Off-Assets wie Gold, Yen und Anleihen (NASDAQ:TLT) weit entfernt von ihren Tageshochs notieren.
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