EISENACH (dpa-AFX) - Der Betriebsrat des Eisenacher Opel-Werks hat vom Mutterkonzern Stellantis (NYSE:STLA) die Produktionszusage für ein E-Auto in dem Thüringer Werk gefordert. Es gehe um ein vollelektrisches Nachfolgemodell für den Stadt-SUV Grandland, der derzeit in Eisenach gebaut wird, erklärte der Betriebsratsvorsitzende Bernd Lösche am Dienstag. Damit würde die Weichen auf Zukunft für das Werk mit derzeit rund 1300 Beschäftigten gestellt.
Als weitere Forderung nannte Lösche mehr Ausbildungs- und Qualifizierungsangebote, den Erhalt aller Sozialleistungen sowie mehr feste Einstellungen statt der Nutzung von Zeitarbeit.
Die IG Metall verwies in Eisenach auf die anstehenden Betriebsratswahlen, die für mehr Mitbestimmungsmöglichkeiten in den Unternehmen genutzt werden sollten. "Die Wahlen sind Ausdruck der Demokratie im Betrieb. Das Ergebnis entscheidet über den Gestaltungsspielraum von Betriebsräten", erklärte der Leiter der IG Metall Mitte, Jörg Köhlinger.
Die Auseinandersetzung 2021 um die von Stellantis geplante Ausgliederung der Opel-Werke in Eisenach und Rüsselsheim habe deutlich gemacht, "dass wir dringend eine Erweiterung der Mitbestimmung in strategischen und wirtschaftlichen Fragen brauchen", erklärte Uwe Baum, Vorsitzender des Opel-Gesamtbetriebsrats. Ohne den Druck von Belegschaft und Betriebsräten, der IG Metall und der Politik hätten diese Pläne nicht abgewendet werden können. Gut sei, dass Opel (NYSE:GM) jetzt wieder Einstellungen vornimmt - allerdings bisher nur über Leiharbeit. Ziel sei, dass die Stammbelegschaft wieder wachse.
Opel ist die einzige deutsche Marke im Autokonzern Stellantis, der aus der Peugeot-Mutter PSA und Fiat-Chrysler entstanden ist. Das Opel-Werk in Eisenach zählt zu den großen Arbeitgebern in der Region Westthüringen.